Schlemmen ohne Schleppen - Trekking-Nahrung für die Tour
Outdoor-Nahrung selbst gemacht

Obst und Früchte trocknen

Obst in Stücken, als Fruchtpulver oder Fruchtleder

Früchte lassen sich auf verschiedene Art trocknen. Ob in Stücken (Dörrobst), als Fruchtleder oder fein gemahlen als Pulver für jede Frucht und Verwendungszweck gibt es das ideale Trockengut.

Früchte und Obst werden in der Regel schonend bei niedrigen Temperaturen (bis 50°C) gedörrt. Um die Braunverfärbung zu verhindern, werden die klein geschnittenen Früchte in Wasser mit Zitronensäure getaucht.

Dörrobst selber trocknen

Wer einen Garten hat, kann prima selber sein Obst trocknen. Bei großen Mengen ist es jedoch viel Arbeit und das Dörrgerät muss Schwerstarbeit leisten. Das Angebot an Trockenobst in den Läden ist recht groß. Industriell getrocknete Früchte sind allerdings häufig geschwefelt, dafür aber auch haltbarer.

Sehr gerne esse ich Apfelringe. Da ich die Äpfel dafür extra kaufen müsste, greife ich zu fertig gedörrten Apfelringen. Auf Trekkingtouren nehme ich Äpfel jedoch lieber als vielseitig einsetzbares Apfelleder mit, für das ich selber Apfelmus koche.

Seltener sind Himbeeren und Erdbeeren im Laden zu finden. Diese trockne ich in kleinen Mengen und bereichere mein Müsli damit.

Fruchtpulver selber herstellen

Himbeer-FruchtpulverHimbeer-Fruchtpulver

Fruchtpulver ist der neueste Hit der Smoothie-Liebhaber und es gibt diese im Handel in großer Auswahl fertig zu kaufen. Die pulverisierten Früchte machen sich unterwegs gut im Müsli, im Grießbrei oder auch als heißes Getränk.

Auf den ersten Blick ist das Pulver recht teuer. Beim Fruchtpulver handelt es sich aber um gefriergetrocknete Früchte oder Beeren, die zu Pulver gemahlen werden und keine weiteren Zusätze haben sollten. Je nach Wasseranteil werden aus 1 kg Frucht nur 100 g Fruchtpulver. Einige käuflich erhältliche Fruchtpulver sind mit Glukosesirup oder günstigeren Früchten gestreckt und enthalten Färbemittel wie Rote Beete. Der hohe Preis erklärt sich somit durch die Reinheit und Menge an Früchten, die zur Herstellung benötigt werden.

Fruchtpulver lässt sich aber auch einfach selber herstellen. Dazu eignen sich frische Früchte ohne vergammelte Stellen genauso wie Tiefkühlware. Die Beeren oder Früchte werden gereinigt und klein geschnitten. Um die Braunverfärbung zu verhindern, können die Stücke in Zitronenwasser getaucht werden. Die Fruchtstücke müssen ganz trocken gedörrt werden. Anschließend können sie in einer Kaffeemühle zu Pulver gemahlen werden.

Oft enthält das Pulver noch recht viel Feuchtigkeit und ist damit empfänglich für Schimmelbildung. In diesem Fall sollte es auf einen Teller ausgebreitet und im Dörrgerät fertig getrocknet werden. Durch den erwärmten Teller und den warmen Luftzug lässt sich das Pulver überraschend gut nachtrocknen.

Fruchtleder selber herstellen

Früchte mit hohem Zuckergehalt sind sehr klebrig und eignen sich für die Herstellung von Fruchtleder. Dazu wird ein Fruchtmus dünn auf Backpapier gestrichen und getrocknet. Das getrocknete Mus ist fertig, wenn es lederartig ist. Es lässt sich einfach vom Backpapier abziehen und kann mit der Schere zerschnitten werden.

Ich nehme gerne Apfelmus mit auf Tour. Dieses wird mit warmen Wasser angesetzt zu einem leckeren Dessert, eignet sich als Beilage zu Kartoffelpüree oder verwandelt sich mit getrockneter Süßkartoffel zu einem Frühstück.

Erdbeeren

Erdbeeren nach dem DörrenErdbeeren nach dem Dörren

Frische Erdbeeren in dünne 2-3 mm dicke Scheiben schneiden. Damit diese die Farbe behalten in Wasser mit Zitronensäure tauchen. Anschließend im Dörrgerät bei 50° Celsius dörren bis sie trocken und flach wie eine Briefmarke sind. Am Anfang regelmäßig wenden, da sie sich sonst schwer vom Gitter lösen lassen.

Getrocknete Erdbeeren sind sehr aromatisch und eignen sich prima um das morgendliche Müsli oder ein Dessert aufzupeppen. Und natürlich auch zum so essen.

Himbeeren und andere Beeren

Getrocknete KulturheidelbeerenGetrocknete Kulturheidelbeeren

Himbeeren, Brombeeren oder andere Waldbeeren haben ein ungünstiges Verhältnis zwischen Kern und Fruchtfleisch. Werden die Beeren getrocknet, verliert das Fruchtfleisch Wasser und es bleibt fast nur die Hülle und die Kerne übrig. Zum so essen sind diese Beeren also nicht besonders geeignet.

Im Müsli dagegen schmecken mir besonders getrocknete Himbeeren sehr gut. Die Kerne fallen nicht weiter auf und das Aroma ist einfach himmlisch. Ich verwende dazu tiefgefrorene Himbeeren und trockne sie auf Backpapier. Sie kommen bei mir als Stückchen oder auch als Fruchtpulver zur Anwendung.

Eine Blaubeersuppe ist mit Fruchtpulver zu jeder Jahreszeit möglich. Aus 250 g frischen Kulturheidelbeeren erhielt ich rund 40g Fruchtpulver. Frisch gepflückte Blaubeeren vom Strauch in den Mund schmecken natürlich am besten.

Apfel als Apfelmus

ApfellederApfelleder

Bei getrocknetem Apfel kommt mir als erstes Apfelringe in den Sinn.

Apfelmus oder anderes Fruchtmus eignet sich auch zum Trocknen. Durch den hohen Zuckergehalt der Früchte entsteht ein Fruchtleder. Selbst gekochtes Apfelmus schmeckt unterwegs doppelt lecker und eignet sich zu Kartoffelmus, Pfannkuchen oder einfach so als Dessert.

Einfach die Äpfel schälen, kleinschneiden und mit Wasser und etwas Zucker zerkochen. Ich mag gerne, wenn es noch kleine Stückchen hat, ansonsten pürieren.

Zum Trocknen im Dörrgerät das Früchtepüree auf Backpapier dünn auftragen. Bei 50° Celsius so lange dörren bis es keine Feuchtigkeit mehr enthält. Das Früchtepüree ist dann lederartig und hat an Volumen verloren. Die dünne Schicht kann ganz einfach vom Backpapier abgezogen und zerschnitten werden.

Zum Essen das verdunstete Wasser hinzufügen und einweichen lassen. Mit warmen Wasser schmeckt es wie frisch zubereitet.

Bananen

Bananen in ca. 5 mm dicke Scheiben schneiden, in Zitronenwasser tauchen, um das Verfärben zu verhindern und bei 50°C trocknen. Da die Bananenscheiben sehr kleben, sollten sie auf Backpapier getrocknet werden. Damit wird verhindert, dass sich die klebrige Banane mit dem Rost des Dörrgerätes verbindet und nur schwer zu lösen ist. Ist die obere Fläche angetrocknet, drehe ich sie um. Für die zweite Hälfte des Trockenvorgangs lege ich die Scheiben dann direkt aufs Dörrobst. Die Bananenscheiben sind fertig, wenn sie sich lederartig anfühlen und beim Durchschneiden keine Feuchtigkeit mehr austritt.

Die getrocknete Bananen sind sehr aromatisch und nicht so knusprig wie gekaufte Bananenchips. Sie können trotzdem so gegessen oder wieder eingeweicht in Gerichten verwendet werden. Ich verarbeite sie gerne zu Fruchtpulver weiter.

Mango

Mangos sind reich an Vitaminen, Ballaststoffen und Fruchtzucker und enthalten wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Kalzium. Sie enthalten viel Fruchtzucker und kommen so auf 60kcal für 100g Frucht. Wird das Wasser entzogen, dann enthalten 100g getrocknetes Fruchtfleisch rund 260kcal.

Die exotische Mango wird häufig aus Ländern der Südhalbkugel importiert und ist deshalb vor allem im europäischen Winter günstig zu kaufen. Das Fruchtfleisch ist faserig. Aufgrund des hohen Zuckergehalts sind die getrockneten Streifen lederartig. Auch zu Fruchtpulver können Mangos weiter verarbeitet werden.

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