Hardangervidda-Querung
Trekkingtour über die Hardangervidda von Haukeliseter nach Finse

13. Tag: Vetle Ishaug · Svinatjørnane · Skytjedalsvatnet · Storhaugen · Torkjelshøgda · Staudamm des Rembesdalsvatnet · Rembesdalseter Hütte · Fossavatnet · Lureggane · Seen am Lureggane

Seen am Lureggane

Leicht bewölkt beginnt der Tag. Der See Istjørna liegt beim Frühstück im Sonnenlicht. Um 9:15 gehe ich los dem Simadal entgegen. Ich passiere den Svinatjørnane und nähere mich der Steilwand zum Simadal. Der Talgrund liegt 1000 Meter tiefer. Der Weg führt rechts herum umd dann steil hinab ins 200 Meter tiefer liegende Skytjedal. Neben mir rauscht der Bach Helvtaråna in die Tiefe. Der Weg ist schwierig zu gehen, denn Felsen wechseln sich mit Morast ab. Ein paar mal gibt es vom Felsen keinen anderen Ausweg als in das Schlammloch zu steigen. Ich suche mir schliesslich meinen eigenen Weg und komme so besser voran. Nach 40 Minuten bin ich unten.

Blick zum Skytjedalsvatnet und RembesdalsvatnetBlick zum Skytjedalsvatnet und Rembesdalsvatnet

Eine Feuchtwiese umgehend nähere ich mich dem Skytjedalsvatnet. Ich treffe auf auf den ersten Wanderer, der heute von Rembesdalseter kommt. Er erzählt mir, dass der Weg unterhalb des Rembesdalskåka-Gletscher zwischen Rembesdalseter und Kjeldebu zerstörrt und deshalb eine Umleitung über die Staumauer des Rembesdalsvatnet eingerichtet wurde. Das erklärt die späten Wanderer am Vortag. Dunkel erinnere ich mich an den Deutschen, den ich am 3ten Tag an der Passhöhe am Årmoteggi getroffen hatte, der mir ebenfalls von der längeren Etappe erzählt hatte. Diesmal bin ich schlauer und lasse mir die Umleitung auf der Karte zeigen.

Steg über den Abfluss des SkytjedalsvatnetSteg über den Abfluss des Skytjedalsvatnet

Der Abfluss des Skytjedalsvatnet muss über ein Holzbrett gequert werden. Es gibt zwar ein Seil als Geländer, aber das ist nicht wirklich eine Hilfe und ich fasse es lieber nicht an. Ich gehe wieder zum Rand der Steilwand und kann ein kleines bisschen vom Eidfjord erspähen. Nach dem Abstieg ist vor dem Aufstieg. Nächstes Ziel ist der Storhaugen. Auf einem Grad führt der Weg hinauf. Kurz bevor ich oben bin kann ich weit den Eidfjord entlang schauen.

Blick in des Simadal und zum Eidfjord vom StorhaugenBlick in des Simadal und zum Eidfjord vom Storhaugen

Oben angekommen schlängelt sich der Weg oberhalb der Steilwand entlang und bietet grandiose Ausblicke ins Simadal und weit den Eidfjord entlang. Ich bin so fasziniert, dass ich nicht merke wie ich den Weg verlasse. Ich folge weiter einen deutlichen markierten Pfad, aber irgendwann löst er sich auf. Wahrscheinlich war dies ein ehemaliger Verlauf, nun führt die Route weiter südlich über den Hügel. Um die Abzweigung sicher zu finden, will ich aber unbedingt auf dem Weg gehen und so gehe ich nach Süden. Das Gelände ist felsig und die Aufgabe damit nicht gerade einfach. Steinmännchen finde ich erst einmal nicht. Auch dort nicht wo mir das GPS den Pfad anzeigt. Schliesslich entdecke ich in einiger Entfernung zwei Wanderer und damit habe ich auch die richtige Richtung. Nach rund 150 Metern auf dem Track stosse ich auf den neuen Wegweiser nach Rembesdalseter. Von dem Informationsschild ist nicht mehr viel übrig. Es zeigt mir einmal mehr wie wichtig es ist sich mit anderern Wanderern über die aktuelle Situation auszutauschen.

Staumauer des RembesdalsvatnetStaumauer des Rembesdalsvatnet

Der neue Track ist gut ausgezeichnet und führt an der Südseite des Torkjelshøgda und Skoranuten entlang. Als ich den Abstieg zum Rembesdalsvatnet beginne kommt mir ein ganzer Schwung Wanderer entgegen. Es ist kurz nach 13 Uhr und sie sind froh oben zu sein. Für mich geht es nun runter. Die Vegetationsschicht ist nicht sehr dicht und so kommt schnell der rutschige Felsen hervor. Wo kein Felsen ist, wird es schnell schlammig. Langsam gehe ich abwärts. Weitere Wanderer quälen sich na oben. Um halb drei erreiche ich schliesslich den Staudamm.

RembesdalskåkaRembesdalskåka

Über einen breiten Fahrweg lässt sich der 350 Meter lange Staudamm des Rembesdalsvatnet gut queren, dabei öffnet sich der Blick auf dem Rembesdalskåka-Gletscher. Auf der anderen Seite führt ein Fahrweg in Serpentinen den Berg hinauf. Der Aufstieg ist durch die gleichmässige Steigung damit für mich wesentlich bequemer zu gehen als der Abstieg. An der dritten Kurve verlässt der Weg den Hauptweg und führt an einem kleinen See vorbei. Hier komme ich über die Betonmauer trockenen Fusse auf die andere Seite des Abflusses. Wenig später stehe ich jedoch am Kanal der der See Richtung Rembesdalsvatnet entwässert und hier komme ich nicht um nasse Füsse herum.

See kurz vor der Rembesdalseter HütteSee kurz vor der Rembesdalseter Hütte

Anschliessend geht der Track querfeldein bis ich auf den Weg, welcher vom Langvatnet kommt, treffe. Nach 300 Metern erreiche ich die beiden Seen vor der Rembesdalsvatnet-Hütte. Eine Sommerbrücke erlaubt die Quereung eines Flusses. Ich passiere einige Zelte auf meinen Weg zur Nordseite des Sees. Es ist 17:00 und alles was ich heute noch gehe verkürzt die morgige Etappe nach Finse. Zumal sich vor mir eine verblockte Steilwand aufbaut. Die ersten 100 Höhenmeter sind häftig. An einer Stelle passe ich nicht auf und stehe nach dreissig Metern ohne Weg da. Ich gehe zurück und sehe den richtigen Pfad erst, als ich drauf stehe. Dann öffnet sich vor mir eine Ebene mit dem See Fossavatnet. Glatte Felsen liegen nun vor mir. Vom Eidfjord her ziehen Wolken in das Simadal.

Am FossavatnetAm Fossavatnet

Der Weg führt nun über Felsplatten recht gerade hoch zum Lureggane. Regelmässig stehen Steinmännchen mit dem leuchtenen roten T und weisen den Weg. Ich min müde und schleppe mich mehr nach oben als das ich gehe. Bei einer weiteren Pause beobachte ich die Wolken, welche vom Meer her aufziehen. Sie ziehen über den Eidfjord durch das Simadal und steigen langsam zu mir auf. Noch erreichen mich die Schwaden nicht, sondern lösen sich vorher auf. Um 18:00 Uhr ist der Aufstieg zu den Lureggane-Seen geschafft. Es liegt noch viel Schnee und so quere ich wieder ein Schneefeld, als ich plötzlich in einer Wolke stehe und nichts mehr sehe. Die nächste Markierung kann ich noch erreichen, aber da es keine eindeutigen Spuren im Schnee gibt, weiss ich nicht wo es weiter geht. Es bleibt mir nichts weiter übrig als stehen zu bleiben und abzuwarten, bis die Sicht wieder besser wird.

Der Nebel wird immer dichterDer Nebel wird immer dichter

Wie erhofft klart es schnell wieder auf und ich setzte meinen Weg fort. Etwa 100 Meter weiter stehe ich an der nächsten Flussquerung. Hier treffe ich auf zwei Deutsche, die mich fragen wie weit es noch bis zur Hütte ist. Obwohl sie ein Zelt dabei haben und eine total kaputt ist, wollen sie unbedingt heute noch zur Hütte und lassen sich nicht davon abbringen. Sie verschwinden in den Wolkenschwaden.

Regenwolken ziehen aufRegenwolken ziehen auf

Ich kann den Fluss ohne Schuhwechsel über Steine queren. Nach einer weiteren Bachquerung weichen die Felsen einer zeltfähigen Vegetation. Bevor der Weg wieder über ein Schneefeld führt gehe ich etwas umher und finde schliesslich einen Flecken ohne zuviel Steine. Um 19:00 Uhr steht mein Zelt. Zum Wasser holen muss ich noch einmal zum Bach zurück gehen, denn am See liegt noch Schnee am Ufer. Ich esse Kartoffelpüree mit Sauerkraut. Der Himmel ist bedrohlich dunkel, als noch einmal die Sonne durchbricht. Ich gehe eine Runde und entdecke ein paar Nachbarn, die in einer tiefen Rinne unterhalb mir einen Platz von Steinen für ihr Zelt befreien. Um 20:30 fängt es an zu regnen. Für morgen habe ich noch 230 Höhenmeter und sollte wie geplant bis nach Finse kommen.

Anzeige:
Karte
Profil

Rembesdalseter

Lage: Hardangerjøkulen

Lat/Lon: 60°32'2" N, 7°16'12" E Öffne in Norgeskart.no Öffne in Opentopomap.org

Kategorie: Selbstbedienung (selvbetjente)

Anzahl Betten: 18

Betreiber: DNT - Den Norske Turistforening

Seite zurück
nach oben
Seite  vor