Bohusleden Nord
Auf dem Bohusleden von Munkedal nach Strömstad

11. Tag: Oberhalb Gärdet · Massleberg · Högstad · Strasse Bovall · Rogstad Hillerns vindskydd

Rogstad Hillerns vindskydd

Nach Massleberg

Schon früh ist die Nacht zu ende. So ganz habe ich mich wohl an diesem schönen Platz nicht wohl gefühlt und das laute Konzert der Vögel tut sein übriges. Ich frühstücke und packe ein. Der Rucksack wird auch immer leerer. Un dso komme ich schon um 7 Uhr los. Nächster Halt Massleberg.

Ich gehe den Forstweg weiter und erreiche wenig später die Privatstrasse nach Tibäck. Von Gärdet sehe ich nur die Häuserdecher, aber es wirk weiterhin, als sei niemand da. Als ich noch einmal den Bach quere, fülle ich meine Wasservorräte wieder auf. Besseres Wasser werde ich wohl nicht finden. Es muss also bis morgen Mittag reichen. Die Schotterstrasse bring mich nach Tibäck. Hier plätschert auch ein kräftiger Bach mit klaren Wasser von der Motorcross-Strecke (Motorbana) herab. An einer Schuppenwand hängt für die Wanderer ein Spiegel mit Rosa-Rahmen. Sollte jemand zu sehr erschrecken, wird auf einem Schild verkündet: You are beautiful. Am 10.Tag meiner Wanderung bin ich positiv überrascht. Naja, die Haare müssten mal gewaschen werden. Kurz vor Steneröd zweigt der Bohusleden auf nach Svinedalen ab. Ich stöbere ein Reh auf. In Svinedalen führt der Bohusleden hinter einem Sichtschutz am Haus entlang. Das merkwürdige Konstrukt macht eigentlich nur neugieriger.

Auf Wald- und Wiesenwegen erreiche ich das Tal Jörlov-Massleberg. Dieses ist bekannt für seine archäologischen Funde aus der Stein- und Bronzezeit. Während in Jörlov Felszeichnungen aus der Bronzezeit zu bewundern sind, befindet sich in Massleberg ein 5000 Jahre ales Ganggrab aus der Steinzeit. Es liegt direkt an der Strasse und ist nicht zu verfehlen. Die dortigen Felszeichnungen liegen jedoch auf Privatgrund. Ich passiere einen grossen Bauernhof in Sörgården. Rechts liegen grosse Ställe und links stehen direkt an der Strasse die Kälber. Jedes in einem einzelnen Unterstand. Ich passiere Mellangården und statt Norgården stehe ich am Steinhaus.

Masslebergs Ganggrab Stenhuset und Felszeichnungen

Als das Steinhaus (Gånggrift Stenhuset), welches ein Ganggrab ist, vor 5000 Jahren errichtet wurde, lag es an einer geschützen Bucht und wurde mit Blick aufs Meer errichtet. Durch die Landerhebung nach der letzten Eiszeit, liegt hier nun Ackerland und das Meer ist weit entfernt. Das Ganggrab wurde nicht ausgegraben und gilt als intakt. Es wird vermutet, dass sich in der Grabkammer die Überreste vieler Menschen befinden. Der Gang wurde inzwischen mit Erde befüllt und ist nicht mehr sichtbar. Das Steinhaus hat fünf Seiten. Auf sechs Felsen ruht eine einhalben Meter dicke Felsplatte von 2,4x2,2 Metern.

Hier solles auch Felszeichnugnen geben, die zwar auf privaten Land liegen, aber zugänglich sind. Ein Lageplan erleichter die Orientierung. Ich folge dem Schild Hällristinger 100 und gehe in die Einfahrt zu den Häusern. Rechts auf einer hügeligen Schafswiese stehen weitere Infoschilder. Zu den Felsezeichnungen geht was aber links weiter und ich lasse die Schafe in Ruhe grasen. Bevor ich die letzten Häuser erreiche führt ein Pfad zu einen Felsen. Hier sind verschiedene Felszeichnungen. Damit man sie besser erkennen kann wurde sie mit roter Farbe nachgezeichnet.

Högstad

Zurück an der Strasse esse ich noch ein Knäckebrot und wandere dann weiter. Da ich mir unsicher war, ob die Felszeichnungen in Masslebergs einfach zugänglich sind, hatte ich mir im Vorfeld der Wanderung einen zweiten Ort herausgesucht. Auf der Strasse 985 nach Jörlov würde ich nach rund einem Kilometer auf weitere Felszeichnungen treffen. Auch wenn es noch früh am Tag ist, spare ich mir die Extratour und biege nach links Richtung Högstad ab.

Der Asphalt hat mich wieder. Auch wenn ich lieber auf schmalen Pfaden wandere, haben Strassen den Vorteil eher eben und gerade zu sein. Ich schaffe alos locker 4 Kilometer die Stunde. Nach einer Viertelstunde erreiche ich das erste Haus von Högstad. Einen richtgen Ortskern gibt es nicht, die vorwiegend typisch rot gestrichenen Häuser stehen einzeln. In Högstad endet die Etappe 26 und die letzte beginnt. Ich halte meine Augen offen nach der sagenumwoben Kühlbox mit Trinkwasser. Aber es steht nirgends etwas auch am Etappenschild nicht. Habe ich die anderen Wanderer vor zwei Tagen falsch verstanden oder steht sie nur am Wochenende am Wanderweg? Und wo bleiben eigentlich die beiden Wanderer von gestern Abend. Sie müssten mich ja langsgam mal einholen. Am Informationsschild gibt es auch keine weiteren Hinweise. 15 Kilometer sind es bis Strömstad und nur noch 5 Kilometer bis zum Windschutz.

Über Spoltorp nach Rogstad

Der Wanderweg folgt wieder einem Feldweg in den Wald hinein. Nachdem es in Högstad kein Wasser gab, wo ich eine längere Pause einlegen wollte, halte ich die Augen nach einem schönen Platz offen. Als der Bohusleden auf einen schmaleren Pfad verzweigt scheint die Sonne auf die Ecke. Ich breite die Zeltplane aus, ziehe die Schuhe aus, richte das Solarpanel aus und mache mich lang. Eben war ich noch alleine, da kommt der Österreicher um die Ecke. Sie hatten sich gestern noch Wasser vom Södra Småtjärnen geholt und eine stürmische Nacht im Björnerödspiggen Windschutz verbracht. Gegen halb 11 wandere ich weiter.

Der bei Dalarna eingezeichnet Bach ist trocken und auch der Jörlovsälven, der aus dem See Lången entspringt, hat wenig Wasser. Rund ein halber Meter dürfte fehlen. So hoch ist die Matchschicht am Rand. Ich quere den Fluss über eine kleine Brücke und stehe an einem Feld, welches es zu umrunden gilt. Auf der anderen Seite des Feldes befindet sich in Spoltorp eine betriebsame Kiesgrube. Ich wandere am Ufer des Jörlovsälven entlang und als ich eine Stelle finde ans Wasser zu gelangen, fülle ich noch einmal meine Trinkflasche auf. Eigentlich ist mir der Fluss schon zu lang. Bei dichter Besiedelung und reger Landwirtschaft weiss man nie, was so alles im Gewässer landet.

Vom anderen Ende kommt mir ein Wanderer entgegen. Auf habe Strecke treffen wir aufeinander und tauschen uns kurz aus. Er erzählt mir von einer Kühlbox. Habe ich die Kollegen falsch verstanden? Höstad und Rogstad ist ja doch recht ähnlich. Auch egal, vielleicht gibt es ja noch ein erfrischende Abkühlung. Ich passiere die Kiesgrube und erreiche die Strasse nach Bovall. Sie ist auch die Zufahrt zu einer Deponie und zur Kiesgrube, so dass ich sie mir mit LKWs teilen muss. Im Wald kurz vor Bovall soll es ein weiteres Grab aus der Bronzezeit geben. Eine Ausschilderung sehe ich nicht, jedoch liegen drei Betonpfähle als Brückenersatz über den Strassengraben. Ausgetreten sieht der Pfad nicht aus und ich vermute ein weiteren Steinhaufen. Davon habe ich genug gesehen und biege statt dessen auf die Strasse 1054 nach Süden ab.

Hier ist deutlich mehr Verkehr und so langsam wird es auch wieder richtig warm auf der schattenlosen Strasse. Auf halber Strecke setzte ich meinen Rucksack ab und trinke etwas. Es läuft mir sofort wieder am Rücken runter. Der Graben aus Bovall ist etwas feucht, aber ich schleppe drei Liter mit mir rum, das sollte bei der Hitze bis Morgen Mittag reichen.

Rogstad Hillerns vyndskydd

Schliesslich erreiche ich die Abzweigung nach Hillern. Es geht den Fahrweg nach Nordängen hinein und wo der Bohusleden abzweigt steht die ersehnte Kühlbox For hiker on Bohusleden - Free!. Ich sehe Cous-Cous, Mineralwasser, eine Fischkonserve und eine Dose Bier. Man kann eine Spende über Swish machen, aber Ausländer sind da wieder aussen vor. Mich interessiert mehr die Tonne daneben. Sie enthält gekühltes Trinkwasser. Ich hole meine Tasse heraus und lasse es mir gut gehen. Was gibt es schöneres als kaltes Trinkwsser in der Mittagshitze (wenn man kein Bier mag)?

Vielleicht hatten die Anwohner ja auch einfach keinen Nerv mehr, das ständig Wanderer um Trinkwasser bitten. Wer immer der Spender ist, vielen Dank. Ich genehmige mir noch eine zweite Tasse. Dann raffe ich mich auf. Weit ist es nicht mehr bis zum Windschutz und meinem heutigen Etappenziel.

Rund 20 Minuten und 60 Höhenmeter später stehe ich am Rogstad Hillerns vyndskydd. Das Wasser aus der Regentonne ist eindeutig nicht geniessbar. Von dern Felsen hinter dem Windschutz gibt es eine tolle Aussicht nach Strömstad. Da es keine Toilette gibt, schaue ich etwas kritischer nach einem Zeltplatz. Ein Stückchen vor der Hütte gibt es einen Platz. Erst einmal Mittagspause. Nachdem ich mich mit dem Wasser abgeschleppt habe, kann ich zur Belohnung nach den Asia-Nudeln noch einen Tee trinken. Der Deutsche vom Vortag trudelt ein und gesellt sich dazu. Er will am Abend noch nach Göteborg fahren. Auch ich schaue noch einmal auf die Karte und überlege noch etwas weiter zu gehen. Aber es springt mir nicht wirklich eine schöne Übernachtungsgelegenheit ins Auge und so baue ich schliesslich das Zelt auf.

Gegen Abend ist Gewitter angesagt. Nach Süden blicke ich in einen dunklen Himmel und es grummelt deutlich hörbar. Bei mir scheint noch die Sonne. So als würde ich genau auf der Wetterscheide sitzen, bekommt das Zelt nur ein paar Tropfen ab. Für das Land ist der Regen eine Wohltat.

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