Bohusleden Nord
Auf dem Bohusleden von Munkedal nach Strömstad

2. Tag: Munkedal · Korpås · Brålandsfallet · Borgmästarebruket · Torp · Lerbergs moar · Harska · Harska Vindskydd

Von Munkedal zum Harska Vindskydd

Nach einer Nacht mit wenig Schlaf erreiche ich kurz vor sieben Uhr den Bruksvägen in Munkedal. Um nicht eine Stunde auf den Bus warten zu müssen, hatte ich mich entschlossen die rund 2 Kilometer bis zum Bohusleden zu Fuss zu gehen. Schnell ist der Rucksack gepackt und ich wandere auf einem breiten Fussweg die Strasse entlang. Am Öreklisälven lädt eine kleine Bank zum Vrweilen ein und ich frühstücke eine Kleinigkeit. Den Öreklisälven werde ich heute entlang wandern, aber ersteinmal muss ich den Hügel hinauf nach Korpås. Vorbei am Sportplatz wechsel ich in den Möevägen und erreiche um viertel vor acht die Bushaltestelle Korpås und den ersten Wegweiser des Bohusleden.

Der Bohusleden führt mich den Korpåsvägen entlang. Nach rund 300 Metern erreiche ich einen neu angelegten Parkplatz und hoffe schon auf eine Toilette mit Wasser, aber das kleine Gebäude ist verschlossen. Trinkwasser habe ich nicht viel dabei. Ich wandere also die Schotterstrasse weiter entlang und hoffe auf einen kleinen Bach.

Brålandsfallet

Das erste Highlight des Tages ist der Wasserfall Brålandsfallet. Das Höhengefälle des Öreklisälven wurde mehrere Jahrhunderte industriell genutzt. Schon 1668 wurde ein Sägewerk und eine Mühle an diesem Platz errichtet und bis in die 1920er Jahre betrieben. Nun sind noch einige Fundamente sichtbar und eine Fischtreppe. Viel Wasser fliesst nicht, so dass die

Der Bohusleden führt oberhalb des Wasserfalls über eine schmale Brücke auf die westliche Seite des Öreklisälven. Hier weist ein Schild zum Campingsplatz Brålands Gård. Für mich geht es auf eine schmale Treppe hoch und auf einem Pfad weiter am Hang des Öreklisälven entlang. Kurz vor Höglunda erwartet mich ein Weidezaun. Um die Querung zu erleichtern gibt es eine einfache Übersteighilfe aus Brettern. Kaum stehe ich auf der oberen Stufe und will mich drehen, bekomme ich einen Wadenkrampf. Im zweiten Anlauf komme ich gerade so auf die andere Seite. Auf festen Boden geht es ohne Probleme weiter. Hinter den Häusern muss ich den Weidenzaun erneut queren. Wieder gibt es einen Brettertritt, den ich diesmal ohne Krampf nutzen kann.

Borgmästarebruket am Öreklisälven

Über eigentlich sumpfiges, aber auf Grund der langen Gutwetterperiode nun trockendes Gelände, erreiche ich Borgmästarebruket (Die Farm des Bürgermeisters). Hier ist das Ende der 16. Etappe bzw. der Start der 17. Etappe. Am Borgmästarebruket lag in den 1720er Jahren eines von 32 Sägewerke unterhalb des Kärnsjöns entlang des Öreklisälven. Es handelt sich um die industrielle Keimzelle Munkedals. Mich erwarten die dicken Mauerreste der inzwischen zu Ruinen verfallenen Bauten. Zudem lädt ein Picknicktisch zum Verweilen ein. Es ist 9 Uhr und es wird langsam Zeit für einige richtige Frühstückspause. Trinkwasser habe ich die ganze Zeit nicht gefunden und so filtere ich das Wasser Öreklisälven für eine Kürbissuppe und Tee. Anschliessend breite ich meine Zeltunterlage aus und hole etwas Schlaf nach.

Gegen 11 Uhr wandere ich weiter. Bis zum Harska Vindskydd sind es noch rund 6 Kilometer. Für den weiteren Verlauf des Bohusleden gibt es zwei Optionen. Ofiziell führt der Wanderweg zur Strasse, aber die Wegmarkierungen führen auch am Ufer des Öreklisälven entlang. Ist der Pfad am Anfang noch deutlich sichtbar, endet er an einem Steilufer des Öreklisälven und ich kämpfe mich im steilen Gelände zur Strasse hoch.

Nach Torp und am Torpskilen entlang

Keine 500 Meter auf der Strasse und ein Wegweiser weist kurz vor der Brücke über den Öreklisälven zum Torps Herrgård. Direkt unterhalb der Brück ist der Ablass des Kärnsjön in den Öreklisälven. Der Bohusleden zweigt etwas versteckt hinter einem dicken Baum vom Fahrweg ab. Ein Hinweisschild verkündet "Betande djur i hagen" (Weidetiere auf der Weide) und verweist auf einen Alternativweg über das Herrenhaus. Gerade aus liegt aber eine dicker Baumstamm quer. Ich bin verwirrt. Nach einem erneuten Blick auf das Schild und die abgebildeten Kühe wandere ich den Bohusleden weiter.

Es geht hinab zu Wasser und wieder wartet ein Weidezaun auf mich. Am Ufer des Torpskilen entlang schlängelt sich der Bohusleden. Auf den Weiden grasen keine Kühe sondern Gänse, die mich kommen sehen und ins Wasser flüchten. Während weiter oben das Herrenhaus thront wandere ich zwischen den Gänsehinterlassenschaften durch. Im Spülsaum des Sees liegt ein rätselhafter grünbräunlicher Schaum. Etwas, was mich die gesamte Zeit der Wanderung begleiten wird. Kurzu bevor ich das dritte Mal über den Weidezaun steige ohne die Kühe zu sehen, kann den den gesamten Kärnsjön nach Norden entlang blicken. Dort hinten werde ich morgen entlang wandern.

Der Weg steigt kurz an und folgt nun wieder einem Fahrweg. Ich quere den ersten Bach, aus dem ich Trinkwasser entnehmen kann. Die Farbe ist bräunlich, was auf ein Moor zurückzuführen ist. An einem gepflügten Feld vorbei erreiche ich Skuleviks gamla tomt. Der Wanderweg führt hier an alten Mauerresten vorbei, über eine feuchte Wiese in den Wald. Kurz nachdem ich erneut einen Fahrweg erreiche, quert dieser einen Bach. Es ist das beste Wasser, welches ich heute finde und so fülle ich meine Flasche auf.

Der Bohusleden führt nun Richtung Lerberg nach Süden, statt wie in meiner neuen Karte abgebildet nördlich um Giljan herum. Über einen alten Waldweg mit Steinmauer auf der einen Seite erreiche ich die Strasse nach Harska.

Harska

Über Lerbergs moar erreiche ich die Häuser bei Slättna. Die Flächen werden hier landschaftlich genutzt. Vorbei an Södra Harska, wo der Briefkasten mit dem Quad geleert wird, erreichte ich das kleine Södra Harskas naturreservat. Der Kärnsjöns versteckt sich noch hinter Bäumen. Bei Norra Harska verlässt der Bohusleden die Strasse. Durch den Wald geht es rund 35 Höhenmeter hinab zur Harskabukten. Dabei quere ich einen sprudelnen Bach. Noch ein Stück am Seeufer entlang und ich erreiche den Harska Windschutz. Zu meinem Glück ist niemand da.

Harska Vindskydd

Der Harska Vindskydd liegt auf einem Felsvorsprung an der Harskabukten des Kärnsjöns. Trinkwasser kann aus dem Bach bei Norra Haska oder dem See entnommen werden. Es empfiehlt sich das Wasser auf alle Fälle zu filtern. Eine Trockentoilette gibt es nicht mehr, so dass man im weiteren Umkreis auf Hinterlassenschaften stösst. Der Platz selber ist jedoch nicht nur schön gelegen sondern auch sauber. Highlight dürfte eine Schaukel sein, auf die ich jedoch nur mit hochhüpfen komme.

Es ist erst 14 Uhr, aber ich habe nach einer fast schlaflosen Nacht 12 Kilometer zurückgelegt. Zudem knallt die Sonne ganz schön vom Himmel. Ich entschliesse mich hierzubleiben und mein Zelt aufzubauen. Dafür kommen drei mehr oder weniger gerade Fläche in Frage. Da niemand sonst da ist, baue ich das Zelt zwischen Feuerstelle und Wasser auf, quasi mitten auf den Markplatz. Kochen und Sitzen tue ich am Windschutz, der am Eingang eine Art Bank hat.

Auch am Abend bin ich alleine. Ich gehe recht früh ins Bett. Als ich im Zelt liege, höre ich die Züge auf der Bahnstrecke zwischen Munkedal und Dingle über die Schwellen rattern. Auch wenn es sich so anfühlt, die Zivilisation ist am Bohusleden nie weit entfernt.

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Harska Vindskydd

Harska VindskyddHarska Vindskydd

Der Harska Vindskydd liegt auf einem Felsvorsprung an der Harskabukten des Kärnsjöns. Trinkwasser kann aus dem Bach bei Norra Haska oder dem See entnommen werden. Es empfiehlt sich das Wasser auf alle Fälle zu filtern. Zelten ist eingeschränkt neben der Feuerstelle möglich. Es gibt kein Toilette.

58°31'21" N, 11°38'4" E Öffne in Lantmateriet.se Öffne in Opentopomap.org

10.2024

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