Göteburg
Ursprünglich wollte ich um 8:23 mit dem Zug Nach Göteburg fahren, jedoch fährt ab Trollhättan nur Schienenersatzverkehr. Ich entscheide mich statt dessen um 9:23 mit dem Bus zufahren. Dies bedeutet zwar ein Umstieg in Torp Terminalen (Uddevalla), aber das lief auf der Hinfahrt recht gut. Die Fahrkarte kaufe ich per Västtrafik-ToGo-App für 108 kr. Alle stehen bereit, nur der Bus kommt nicht. Technischer Defekt heisst es. Ich rechne schon mit einem längeren Aufenthalt in Uddevalla, aber als der Bus mit 25 Minuten Verspätung doch noch kommt, fragen drei Schwedinnen nach einem Ersatzbus. Dieser steht tatsächlich bereit, so dass wir um 12:15 in Göteburg am Nils Ericson Terminalen (am Hauptbahnhof) ankommen.
In Göteburg habe ich ca 4 Stunden Zeit. Der Check-in auf der Fähre öffnet um 16 Uhr und bis 17:15 muss ich an Bord sein. Da die Schliessfächer am Bahnhof recht teuer sind, entschliesse ich mich mit Rucksack durch die Stadt Richtung Göta älv zu gehen. Zu Mittag möchte ich mir etwas an der neuen Fischhalle Feskekörka holen. Ich überlege am Vallgraven entlang zu gehen, aber verzettel mich etwas am Bahnhof. Ungewollt lande ich an den Saluhallen. Ich laufe einmal durch, kann mich beim getrockneten Rentier zurückhalten und verlasse das Gedränge wieder. Nun folge ich dem Wassergraben und lande an der Feskekörka. Die Halle des Fischmarkts erhielt durch ihr Aussehen den Namen Fischkirche. Schon 1874 erbaut wurde sie in den vergangenen Jahren renoviert. Drinnen herrscht ein dichtes Gedränge. Das Restaurant hat eine lange Schlange und frischen Fisch will ich nicht kaufen. Ein Stand verkauft jedoch Räkor smörgås und das hatte ich diesen Urlaub noch nicht. Draussen finde ich eine freie Sitzbank und lasse mir das Ganälenbrot schmecken.
Ich gehe weiter zum Stenpiren am Göta älv. Das Reisezentrum bietet Schatten und einen Kiosk für ein Eis. Draussen findet derweilen eine Ballettvorführung statt.
Mit der Fähre nach Kiel
Um 15:30 besteige ich am Stenpiren die Strassenbahn Nr 9 zum Chapmans Torg. Kurz vor 16 Uhr habe ich meine Bordkarte für die Stena-Line-Fähre nach Kiel. Die obligatorische Kabine ist klein, aber hat sogar einen Fernseher. Ich hatte mir ein Fenster gegönnt, so dass es etwas grösser wirkt und ich etwas nach draussen schauen kann. Ich bin froh mir etwas zu trinken mitgenommen zu haben. Kurz vor 17:45 legen wir hab. Die Fahrt durch die Schären ist recht schön. dunkle Wolken ziehen auf und Hunger stellt sich ein. Im Boardrestaurant gönne ich mir einen Bürgen, während draussen die Welt unter geht. Nach einer ruhigen Nacht wache ich rechtzeitig auf um das markante Marine-Ehrenmal in Laboe zu sehen. Pünklich um 9:15 erreichen wir Kiel, von wo ich mit dem Regionalzug nach Hamburg weiter fahre.
Fazit
Es war für den Mai ungewöhnlich warm und trocken, so dass es nicht nur ein Lagerfeuerverbot gab, sondern die kleinen Bäche auch nur selten Wasser führten. Es blieben vor allem die Seen als Trinkwasserquelle und ein Wasserfilter war damit Pflicht.
Dafür waren selbst Sumpfflächen trocken und Mücken eher selten. Vor allem in kühlen, schattigen Gebieten stürzten sich die Quälgeister auf mich. Da aber fast immer ein Wind wehte, war es kein Problem in Ruhe Pause machen zu können.
Mitte/Ende Mai waren noch nicht viele Wanderer auf dem nördlichen Bohusleden unterwegs, so dass ich an den Windschutzen immer alleine war.
Bei normalen Temperaturen sind 11 Tage sehr grosszügig berechnet, aber durch die Hitze war ich froh, lange Mittagspausen machen zu können.
Die Anreise mit dem Flixbus von Hamburg nach Uddevalla und Rückreise mit der Fähre von Göteburg nach Kiel hat gut funktioniert. Fahrkarten für den Västtrafik-ÖPNV lassen sich einfach per App kaufen.
Während der Monate Oktober bis Januar wird auf dem Bohusleden gerne gejagt.