Von Zürich aus brachte uns der Schnellzug nach Chur. Von dort ging es weiter mit der Rätischen Bahn nach Valendas. Die Strecke führt den Vorderrhein entlang und so haben wir die Gelegenheit schon einmal die Gegend zu sehen, die wir durchwandern wollen. In der Eiszeit hatte sich ein Bergsturz ereignet, als ein Teil des Flimser Stein abrutschte. Auf der dabei enstandenen Terasse liegt das heutige Flims. Der Rhein hat sich mit den Zeit seinen Weg durch die Schuttmassen gebahnt. Immer noch kommt es zu Abrutschen und damit verbundenen Steinschlag. Wind und Regen haben eine bizarre Landschaft geformt, welche zu den Schweizer Naturwundern zählt. Der Name Ruinaulta kommt aus dem rätoromanischen. Gerne wird die Rheinschlucht auch Swiss Grand Canyon oder auch einfach Vorderrheinschlucht genannt.
Halt ist auf dieser Bahnstrecke "auf verlangen" und wer im Zug nicht den Halteknopf drückt fährt am Bahnhof vorbei. Der Zug ist gut gefüllt und es steigen einige mit uns am Bahnhof Valendas-Sagogn aus.
Wir machen uns auf den Rhein abwährts zu laufen. Das Wetter ist schön und auch auf dem Wasser ist Betrieb. Eine ganze Gruppe von Rafts passieren uns und auch die Kanuschule in Versam hat einige Gruppen unterwegs. Immer wieder unterbrochen von kleinen Fotopausen und Abstechern zum Wasser gelangen wir so zum Bahnhof Versam-Safien. Hier wollen wir entscheiden ob wir den Aufstieg nach Flims unter die Sohlen nehmen wollen.
Wir fühlen uns gut und da wir auch noch gut in der Zeit liegen setzen wir unseren Weg fort. Wir schauen uns den Rastplatz auf der Halbinsel Chli Isla für die Mittagspause aus. Vorher gilt es noch den steilen Anstieg bei der Chrummwag genannten Flusschleife zu überwinden. Oben angekommen lädt uns eine Bank mit super Blick auf die Rheinschleife zur Rast ein. Was wollen wir mehr. Ruhe - denke ich wenig später. Direkt hinter unserer Bank schreit ein Familienvater nach seiner Frau die noch irgendwo im Anstieg ist. Die Kinder wollen von ihm endlich etwas zu trinken und lärmen ebenfalls. Sehr gemühtlich... Der Fleck verliehrt mit jedem weiteren Wanderer seinen Reiz undso ziehen auch wir bald weiter.
Wenig später stehen wir an der Eisenbahnbrücke über den Rhein. Auch Fussgängern ist es hier möglich den Rhein zu queren. Auf der anderen Seite wird der nächste Zug nach Chur sehnlichst erwartet und wir gesellen uns dazu um ebenfalls ein Foto "Zug auf Brücke" zu schiessen.
Die nächsten 40 Minuten geht es nun durch den Wald bergan. In Ransun erwartet uns ein weiterer Rastplatz mit Feuerstelle und Wasser. Noch ein Blick hinab zum Rhein hinunter und wir sind wieder "on the Road again". Eine Asphaltstrasse bringt uns weiter bergan. Nicht mehr so steil aber auch nicht besonders Abwechslungsreich ist das Stück bis zur Abzweigung nach Conn.
Der Wald hat uns wieder. Mal breiter mal schmaler ist der Wanderweg. Wir nähern uns der Aussichtplattform Il Stir. Sicheres Anzeichen sind die vielen Ausflügler, die (wie auf einer Promenade) einen breiten Weg an der Abbruchkante entlang flanieren. Beinahe hätten wir den Turm verpasst und wären in die falsche Richtung gegangen. Die Aussicht ist trotz des Gedränges prima. Es beite sich ein toller Blick über das Abbruchgebiet. Wir können den Grossteil unserer bisherigen Wanderung zurück verfolgen.
Ein Stückchen weiter wird Eis direkt am Wanderweg angeboten. So ein Glacé ist etwas feines und so schlagen wir zu und verzichten stattdessen auf einkühles Getränk im Ausflugslokal in Conn. Die Terasse ist sowieso sehr gut besucht.
Der letzte Teil der Wanderung soll uns nach Flims-Waldhaus zum Bus nach Chur führen. Der Weg ist breit und links führt ein verlockender schmaler Wanderweg ab. Es geht - bergauf, immer an der Abbruchkante entlang. Der Weg ist schön nur auf den Anstieg hätten wir gerne verzichtet. Aber alles was wir hoch gegangen sind, können wir schliesslich auch wieder runter gehen. Und so stehen wir schneller an einem Zaun, der uns vom schönen Blau des Sees Lag la Cauma trennt. Wenn ich den Wanderführer besser gelesen hätte, wäre die Enttäuschung nicht so gross. So ein schöner See und man kann nicht ans Ufer ohne Eintritt zu bezahlen. Wir wandern am Zaun (äh See) entlang und passieren das Seerestaurant ohne Einkehr.
Noch einmal geht es bergan und nach einer halben Stunde haben wir wir den Parkplatz in Waldhaus erreicht. Ein Stückchen weiter ist die Post. Von unseren Bus aus der Fahrplanauskunft ist nichts zu sehen, aber dafür verkündet der Fahrplan einen direkten Postbus nach Chur. Was wollen wir mehr.
Region | Schweiz im Kanton Graubünden |
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Zeit | Juli 2010 |
Unterwegs mit | Freunde |
Gehzeiten | Bahnhof Valendas-Sagogn - Isla: 1:00h Isla - Bahnhof Versam-Safien: 1:00h Bahnhof Versam-Safien - Chrummwag: 0:30h Chrummwag - Brücke: 0:10h Brücke - Ransun: 0:40h Ransun - Aussichtsturm: 0:45h Aussichtsturm - Lag la Cauma: 1:00h Lag la Cauma - Flims-Waldhaus: 0:30h |
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