Schweiz
Tages-Wanderungen und Ausflüge in der Schweiz

Wanderung auf dem Höhenweg Lötschberg Südrampe hoch über dem Rhonetal im Oberwallis von Hohtenn nach Ausserberg.

Höhenweg Lötschberg Südrampe, Hohtenn - Ausserberg

Heute fliesst der Hauptverkehr durch den 2007 eröffneten Lötschberg-Basistunnel und nur noch Nahverkehrszüge fahren über die alte Lötschberg-Bergstrecke. Wir fahren die alte Strecke über Kandersteg und Goppenstein und gelangen so durch den 1913 erbauten alten Lötschbergtunnel nach Hohtenn. Der Zug hält nur auf Verlangen in den kleinen Bahnhof.

Der Wanderweg ist gut ausgezeichnet. Wir müssen nur der grünen Markierung Lötschberger Südrampe folgen. Der Weg folgt die ersten Meter der Hauptstrasse und biegt dann in einen schmalen Weg ab Richtung Bahnstrecke. Diese unterqueren wir und gehen nun direkt an den Schienen entlang. Salamander huschen vor unseren Füssen in Sicherheit. Der Südhang des Rhonetals bietet die idealen Voraussetzungen für diese kleinen Echsen.

Luogelkin-ViaduktLuogelkin-Viadukt

Nach wenigen Metern stehen wir am Luogelkin-Viadukt. Das 123m lange Vidakut quert den lawinengefährdeten Luogelkin-Graben, während unser Weg gut gesichert, auf der Trasse der ehemaligen Dienstbahn am Hang entlang führt. Diese war notwendig um den Bau der eigentlichen Bahnstrecke zu unterstützen und Material und Bauarbeiter auf die Baustellen zu bringen. Die alte Trasse wird uns immer wieder begegnen

Auf der anderen Seite verschwindet die Bahn im Tunnel während wir über das Portal auf die andere Seite und dann am Talhang entlang ans andere Tunnelende gelangen. Schmetterlinge säumen nun den Weg. Unter uns im Tal liegt Gestelburg mit seiner Burgruine und der Eiszeithöhle.

Während die Bahnstrecke wieder im Tunnel verschwindet müssen wir hinab zum Jolibach steigen. An der Felswand auf der anderen Talseite lässt sich in schwindelner Höhe eine Suone mit Drahtseil erkennen. Wir queren den Jolibach und begutachten die Wasserfassung am Bach, wo Wasser in die Grossa Suone abgeleitet wird. Von rechts kommt der Walliser Sonnenweg Nr 61 über eine Hängebrücke. Natürlich muss diese erkundet werden. Auf der anderen Seite des Jolibach verschwindet der Weg abenteuerlich über Metallleitern in der Schlucht und dann weiter in einem Tunnel, der auch das Wasser für die Stägleri-Suon führt. Sogar einen Lichtschalter gibt es. Genug Abenteuer für heute, wir drehen um und wandern stattdessen weiter Richtung unserem ursprünglichen Ziel entgegen Ausserberg.

Hoch über dem Rhonetal
Hoch über dem Rhonetal

Von der Bahn ist weiterhin nichts zu sehen. Nach einem kurzen Anstieg führt uns ein schmaler Weg nun am steilen Hang entlang mit wunderbahren Ausblick über das Rhonetal. In der Ferne ist schon der tiefe Taleinschnitt des Bietschbach zu sehen. Als wir auf einen Fahrweg stossen führt der Weg über Treppen hinauf zur Bahnstrecke und dem Chrüter Beizli an der Rarnerchumma. Da sich von hinten aber drunkle Wolken bedrohlich aufbauen, beschliessen wir weiter zu wandern und nicht einzukehren. Wir haben nun zwei Möglichkeiten den Weg fortzusetzen. Den etwas längeren oberen Weg entlang einer Suone, der etwas luftig sein soll oder den bequemeren breiten Naturweg auf der ehemaliegen Dienstbahntrasse durch mehere Tunnel und über die Eisenbahnbrücke auf die andere Seite des Bietschbach. Dort treffen dann beide Varianten wieder aufeinander.

BietschtalviaduktBietschtalviadukt

Wir wählen den Weg über die alte Dienstbahntrasse, die extra für den Bau der eigentlichen Bahnstrecke angelegt und diesen erst möglich gemacht hat. Vom Chrüter Beizli geht es auf dem Fahrweg entlang um den Hang herum ins Bietschbachtal. Ein ganze Reihe von Tunneln wurden für die Dienstbahn in den Fels gehauen. Wir erreichen schliesslich nach dem neunten Tunnel die stählerne Bietschtalbrücke. Über Stahltreppen gelangen wir auf die Eisenbahnbrücke, an deren Seite ein stabiler Fusssteg angebracht wurde. Während wir auf der anderen Seite wieder auf die alte Trasse der Dienstbahn gelangen und das Tal auswandern, verschwindert die Bahnstrecke gleich wieder in einem Tunnel. Unterhalb der Trasse wurde die Manera Suone in den Felsen gehauen. Am Ende des Bietschbachtal gelangen wir bei Riedgarto an den Picknickplatz Riedgarten. Zeit für eine Pause mit einem wunderschönen Blick das Rhonetal abwärts.

Manera SuoneManera Suone

Wir verlassen nun die ehemalige Trasse der Dienstbahn (diese liegt weiter oben im Gelände und ist nicht mehr vorhanden) und gelangen an die Manera Suone. Auf schmalen Wegen folgen wir dem plätschernden Wasser. Zum Teil wurde die Rinne aus dem Fels gehauen, aber auch in Baumstämmen wird das Wasser mit gleichmässigen Gefälle den Hang entlang geleitet. Über St. German queren wir den den Lötschberg-Basistunnel. Seine beiden Bahnstrecken sind leicht an den geschwungenen Brücken über der Rhone zu erkennen.

Bei Sefistei verlassen wir die Manera Suone. Es geht noch einmal richtig hoch. Irgendwie von uns total unerwartet. Vorbei an einer Wiese mit Walliser Schwarznasenschafen erreichen wir schliesslich den Dorfrand von Ausserberg. Wir folgen den Weg Richtig Bahnhof und sitzen wenig später im Zug zurück. Nur 7 Minuten dauert die Bahnfahrt zwischen Ausserberg und Hohtenn.

Verlängerung nach Eggerberg

Hängebrücke über den BaltschiederbachHängebrücke über den Baltschiederbach

Von Aussenberg führt der Wanderweg die nächsten Kilometer auf der Strasse entlang. Die Undra Suone nehmen wir nicht besonders wahr. Vorbei an der kleinen schmucken Theresienkapelle nähern wir uns der Baltschiederschlucht. Wir verlassen nun endlich die asphaltierte Strasse und haben wieder natürlichen Untergrund unter der Sohle.

Im Zickzack führt der Weg hinab zur Baltschiederbrücke. Für Fussgänger wurde eine Hängebrücke weiter unten gebaut. Hier beginnt der einzig schöne Teil des Abschnitts Aussenberg-Eggerberg. Durch die enge Baltschiederschlucht am Baltschiederbach entlang gelangen wir durch Wald nach rund einen Kilometer wieder auf eine kleine Fahrstrasse. Auf Asphalt erreichen wir schliesslich den Bahnhof Eggerberg.

Dieser fünf Kilometer Abschnitt hat mir auf Grund des überwiegend auf asphaltierten Wegen entlangführenden Route nicht so gut gefallen. Der Abschnitt von Hohtenn bis Ausserberg ist der weitaus schöner und abwechslungsreicher.

Region#alt# Schweiz im Kanton Wallis Wallis
ZeitJuni und Oktober 2014
Unterwegs mitFamilie, selbstorganisiert
AnreiseZug nach Hohtenn Bahnhof Öffne in map.geo.admin.ch Öffne in Opentopomap.org
AbreiseZug von Ausserberg Bahnhof Öffne in map.geo.admin.ch Öffne in Opentopomap.org
Karte
Karte
Profil
Profil
Seite zurück
nach oben
Seite  vor