Vorbei an den grossen Seen der Innerschweiz führt uns die Fahrt nach Süden. Der Tag verspricht gut zu werden. Kurz vor Göschenen konnten wir aus dem Zugfenster einen kurzen Blick auf unser Tagesziel, den Gipfel vom Stöckli, erhaschen. Direkt vor dem Portal des Gotthardtunnels liegt der Bahnhof Göschenen. Hier heisst es umsteigen und wir strömen mit vielen anderen Ausflüglern hinüber zur Matterhorn Gotthard Bahn (Mutter Gottes Bahn). Am Zugende finden wir noch alle Platz und treten die interessante Fahrt durch die Schöllenenschlucht an. Steil bergauf geht es an der Teufelsbrücke vorbei nach Andermatt. Noch einmal steigen wir um und fahren wenig später weiter zum Oberalppass.
Nach dem obligatorischen Kaffee- und Toilettenstop beginnt der anstrengende Teil des Tages. Auf einem schmalen Bergwanderweg geht es durch ein schmales Seitental hinauf zum Fellipass. Der Pfad schlengelt sich an einem Bach entlang zur Hinteren Felli. Zwischen kleinen Wasserfällen liegen Feuchtwiesen mit Wollgras. Weiter oben wird es felsiger. Schafe beobachten unseren Aufstieg aufmerksam.
Kurz vor der Fellilücke auf 2478m Höhe zweigt unser Weg ab. Es ein guter Zeitpunkt für eine Pause. Die wenigen Meter hinauf zum Pass sind lohnend, auch wenn es etwas diesig ist. So eröffnet sich uns wenig später ein Blick durch das ganze Fellital bis zum Vierwaldstättersee. Links von uns erhebt sich der Schneehüenerstock (2773m) und rechts der Piz Tiarms (2918m).
Nachdem wir uns satt gesehen und gegessen haben setzten wir nach einer halben Stunde unseren Weg fort. Der Wanderweg führt über einen alten, vom Militär aus Felsplatten angelegten, schmalen Weg. Schliesslich mündet er auf einen Fahrweg. Auf diesem folgen wir der Konturlinie.
Am Lutersee legen wir im Schatten des Gross Schijen unsere Mittagspause ein. Auf einem Stein liegend beobachten wir über uns hinweg ziehenden Wolken und wie sich die Farben der Felswand je nach Lichtsverhältnissen verändert.
Wir folgen weiter dem Fahrweg bis unterhalb des Stöckli. Ein Weg zweigt ab und führt uns hinauf zur inzwischen verlassenen Militäranlage. Um den Gipfel zu erreichen müssen wir die stillgelegte Gebäude und Gefechtsstellungen queren. Und dann ist unser Tagesziel, der Gipfel des Stöckli, erreicht. Tief unter uns liegt Göschenen. Uns gegenüber öffnet sich das Göschener Tal bis zum Göscheneralpsee und der Dammakette.
Vor uns liegt noch der Abstieg nach Andermatt. Der Wanderweg führt uns quer über Alpwiesen. Wir sparen so zwar die Strasse, aber wirklich gut gehen lässt es sich auf schlechten Untergrund und durch hoches Grass nicht. Der zweite Teil wird besser. In Serpentien geht es durch natürliche Blumengärten abwärts. Wir sind früh und so legen wir in der Nähe des Ausstiegs eines Klettersteiges noch eine Pause ein. Unter uns liegt Andermatt und die diversen Bautätigkeiten des ägyptischen Grossinvestors lassen sich gut sehen. Ob zukünftiger Golfplatz oder Luxusherberge mitten im Ortskern, alles ist aufgewühlt und eine Baugrube.
Am Bahnhof von Andermatt bleibt noch Zeit auf ein erfrischendes Getränk ehe uns die Matterhorn Gotthartbahn wieder durch die Schöllenenschlucht nach Göschenen bringt.
Region | Schweiz im Kanton Uri |
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Zeit | August 2010 |
Unterwegs mit | Bergclub Züri |
Kosten | 2019: Sessellift Amden Retourfahrt: 13 CHF |
Gehzeiten | Oberalppass - Fellilücke: 1:15h Fellilücke - Luttersee: 0:45h Luttersee - Stöckli: 1:00h Stöckli - Klettersteig: 1:20h Klettersteig - Andermatt: 1:00h |
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