Um kurz von 11 Uhr erreichen wir mit dem Postauto über das Val Medel die Lukmanier Passhöhe. Der Pass auf 1915 Meter Höhe verbindet Graubünden mit dem Tessin. Der Bus hält direkt am Hospezi Sontga Maria. Ein kalter Wind weht.
Der Stausee Lai da Sontga Maria hat einen niedrigen Wasserstand. Nach wenigen Metern fängt es an zu nieseln, dazu weht ein kalter Wind. Wir folgen dem schmalen Fahrweg am Südufer des Sees entlang und biegen nach rund zwei Kilometern ins Tal Val Termina hinein. Zum Glück ist es wieder trocken, der kalte Wind bleibt. Der Weg ist nun eine Mischung aus Geröllbett und Fahrweg und mühsam zu gehen. Er wurde vom Militär für die Zufahrt zum Passo dell'Uomo angelegt und ist alles andere als ein schöner Wanderweg. Dafür blühen die Alpenrosen und entschädigen für den Untergrund.
Ungefähr auf der halben Wegstrecke zum Pass rauschen rund 1500 Meter unter uns die Züge durch den Gotthard-Basistunnel. Nach rund einer Stunde erreichen wir den rund 300 Meter höher gelegenen Passo dell'Uomo. Eine Militärbaracke steht direkt am Pass. Der Armeeunterstand bietet uns etwas Windschutz für eine kleine Pause in der Sonne. So lässt es sich aushalten.
Der Weg ist immer noch breit, aber nun deutlich besser zu gehen. Es geht hinab ins Tal Val Piora. Bei Segna verzweigt sich der Weg. Die Wanderung kann nun über die Alpe Carorescio fortgeführt werden. Der Weg ist jedoch ab dem Alpgebäude asphaltiert. Wir gehen auf direkten Weg auf einem Bergwanderweg zur Capanna Cadagno. Ein Altschneefeld muss passiert werden. Es ist der einzige Schnee dem wir Ende Juni auf der Wanderung begegnen. Wenig später queren wir den Fluss, welcher ebenfalls vom Passo dell'Uomo kommt, über eine Betonbrücke. Ein schmaler Bergpfad führt über Wiesen am Ufer des Flusses entlang. Der Murinascia Grande hat sich tief eingegraben.
Als das Gelände sachter wird hören wir das Pfeifen von Murmeltieren. Sie sind recht zutraulich und huschen bei unserem Anblick nicht gleich weg. Je dichter wir zur Hütte Capanna Cadagno kommen, so langsamer gehen wir. Die putzigen Tiere müssen einfach ausgiebig beobachtet werden. Kurz vor der Hütte stossen wir auf den von der Alpe Carorescio kommenden breiten Fahrweg.
Die Zeit vergeht und so erreichen wir die moderne Capanna Cadagno erst um halb drei. Trotzdem kehren wir ein und stärken uns. Um 15:15 Uhr brechen wir auf, schliesslich müssen wir heute noch wieder nach Hause. Von nun an gehen wir wieder es auf einem breiten Fahrweg. Wir passieren den Lago Cadagno und erreichen wenig später den Lago Ritóm. Wir wählen den Weg entlang des Nordufers zum Staudamm am westlichen Ende, da wir die Talfahrt der Standseilbahn Piotta-Ritom um 17 Uhr erreichen wollen.
Vom Staudamm geht es die Fahrstrasse rund 1,3 Kilometer abwärts zur Bergstation Piora der Ritom-Standseilbahn (Funicolare Ritom). Sie wurde von der SBB zusammen mit dem Wasserkraftwerk 1921 erbaut und gilt mit einer maximalen Steigung von 87.8% als eine der steilsten der Welt. Die 12 minütige Fahrt nach Piotta ist somit etwas besonderes.
Feuerlilien leuchten vom Wegesrand. Wir erreichen die Bergstation rund 20 Minuten vor Abfahrt. Das Billett können wir am Kiosk Tana Del Lupo der Bergstation kaufen. Es finden sich weitere Wanderer ein, zusammen beobachten wir wie die Bahn langsam nach oben fährt. Schliesslich zuckeln wir in gerader Falllinie hinab in Tal. Mit dem Postauto 117 gibt es einen direkten Anschluss von der Talstation (Piotta, Funicolare) zum Bahnhof von Airolo.
Region | Schweiz in den Kantonen Graubünden / Tessin |
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Zeit | Juli 2014 |
Unterwegs mit | Familie |
Strecke | Lukmanier Pass - Ritom See: 10 km, Gehzeit 4h, T2 |
Anreise | Mit dem Postauto 481 von Disentis zur Lukmanier Passhöhe (30min) |
Abreise | Mit der Ritom-Standseilbahn nach Piotta und weiter mit dem Bus zum Bahnhof Airolo. |
Kosten | 2019: Talfahrt Piora - Piotta: 14 CHF (Billett am Kiosk an der Bergstation erhältlich) |
Gehzeiten | Stausee Lai da Sontga Maria - Val Termina: 2km, 0:30h Passo dell Uomo 2,5km 1:00h Capanna Cadagno 4,2km 1:45h Ritom 5,7km 1:20h |
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