Jotunheimen
Grosse Jotunheimen-Runde

13. Tag: Mjølkedal · Eidsbugarden · Høystakktjernet · Punkt zwischen Geithøe und Rundtom · Veslådalen

Am Bygdin-See entlang bis ins Veslådalen

Die Wolken hängen am morgen noch tief, aber es regnet nicht. Als ich los gehe ist es schon 11 Uhr. So ohne Sonne komme ich irgendwie immer später los. Der Rucksack ist inzwischen recht leer, aber ich schaffe es trotzdem ihn weiterhin voll aussehen zu lassen. Kaum bin ich losgegangen, kommen wir zwei Norweger entgegen, die nach Olavsbu wollen und mich nach der Wegbeschaffenheit fragen. Den Weg von Fondsbu nach Gjendebu sind sie im letzten Jahr gegangen und es sei einfach gewesen. Ein Brettersteg dient als Sommerbrücke über einen Seitenfluss der Mjølkedøla. Der türkisfarbene Gletscherfluss rauscht über einen Wasserfall hinab und weiter durch das Tal.

Der Bygdin-See schimmert türkisgrün.Der Bygdin-See schimmert türkisgrün.

Schnell sind die ersten Häuser von Eidsbugarden erreicht. Der Weg führt zwischen Häusern und Fluss entlang und ist nun ausgetreten und matschig. Ich gelange auf eine Fahrstraße und weiß erstmal nicht aufwärts oder abwärts, denn irgendwo östlich von hier fängt der Weg an. Ich entschließe mich für abwärts. Es ist die richtige Entscheidung, denn unten am Wasser gibt es einen Wegweiser nach Gjendebu/Torfinnsbu.

Am Ufer des Bygdin-SeesAm Ufer des Bygdin-Sees

Der Weg geht nun am Seeufer entlang. Ein schöner Kiesstrand lädt zum Verweilen ein, aber es ist noch sehr dicht an den Hütten. An Weidengestrüpp vorbei, stoße ich wenig später auf Blaubeeren. Es sind so viele, das ich nicht widerstehen kann und eine ganze Portion pflücke. Von hinten kommen drei Norweger im Eiltempo und wollen erstmal wissen wo ich hin will. Sie wirken erleichtert, als ich Richtung Gjendebu antworte. So um die 5 Stunden würde es bis dahin dauern erfahre ich. Als ich ihnen antworte: "Für sie vielleicht, ich würde bestimmt länger brauchen" lachen sie und stapfen mit Riesenschritten weiter. Sie erinnern mich irgendwie an die 3 Rentiere von vorgestern.

Ich passiere die Abzweigung zum Gravafjellet. Vorbei an den Seens Gravatjernet und Grønebekktjernet kommt man laut Karte auch nach Gjendebu. Da ich aber keine Informationen über die Strecke habe verzichte ich auf Experimente und folge der Hauptroute.

Sommerbrücke über den HøystakkaSommerbrücke über den Høystakka

Nach 3,5 Kilometern am See entlang beginnt der Aufstieg zum Høystakktjernet. Die Steigung ist recht gleichmäßig und so komme ich gut die 200 Höhenmeter hoch. Oben wartet eine Sommerbrücke über dem Høystakk auf mich. Da der Fluss neben mir rauschend in die Tiefe stürzt, hoffe ich auf eine stabile Version. Ich bin froh als mich kein Netz mit Paletten erwartet, sondern eine viel verbreitet Bauart, bei der die Trittbretter über Eisenstangen in zwei Drahtseilen eingehängt sind. Auch wenn diese Art etwas schaukeln kann, sind sie recht stabil und lassen sich gut queren.

Leichter Anstieg vor der Abzweigung ins UksedalenLeichter Anstieg vor der Abzweigung ins Uksedalen

Vom Bygdin-See ist schon nichts mehr zu sehen. So tief liegt er zwischen den Bergen. Vor mir liegt nun ein breites Tal. Weiter unter liegt der recht große See Høystakktjernet während der Weg weiter oben an der östlichen Talseite entlang führt. Es steigt kaum merklich an. An einem Bach mache ich Pause und koche Tee und eine heiße Tasse Kartoffelpüree mit Speck. Hmmm. Leider ziehen Wolken auf und ohne Sonne ist es gleich recht kühl im Wind. Da ich morgen auf die Høgtunga möchte will ich heute möglichst weit an Gjendebu ran laufen. Aber auch noch einen schönen Zeltplatz haben. Ich habe wünsche. Ich rege weiter und komme an die Abzweigung zur Torfinnsbu-Hütte durch das Uksedalen.

Bis zum höchsten Punkt zwischen Geithøe und Rundtom sind es noch rund zwei Kilometer. Ein Fluss aus dem Uksedalen ist zu queren, der weiter unten im Tal in den Grønebekktjernet mündet. In der Ferne sehe ich Wanderer ihr Zelt aufbauen und weiter unten im Tal suchen noch welchen einen Platz. Ganz schön viel los hier. Ich hoffe, dass ich auf der anderen Seite des Passes etwas geeignetes finde. Im Pass oben liegen wieder viele Steine. Noch einen Kilometer, bis die Abzweigung ins Rauddalen komme. Dort beginnt im Grunde das Veslådalen.

Rentiere im VeslådalenRentiere im Veslådalen

Kurz vor der Abzweigung kreuzen Rentiere meinen Weg. Hier kann ich bleiben. Weiter oben vor dem Slettmarkbrean äst eine ganze Herde. Sogar ein weißes Rentier ist dabei. Es ist inzwischen schon 17:30 und einen richtig schönen Platz habe ich noch nicht gefunden. Es ist feucht oder steinig. Ich passiere die Abzweigung. Die Veslåe ist hier oben noch recht schmal und als ich auf der anderen Flussseite einen Hügel mit Heidekraut sehe wechsele ich das Ufer. Als ich näher komme, fällt mir ein Feuerholzlager unter Steinen auf. Ich bin da wohl wieder auf einen viel genutzten Zeltplatz gestoßen. Der Ausblick reicht bis zum Gjendesee. Perfekt.

An der Ostflanke des TungepigganAn der Ostflanke des Tungepiggan

Ich bin an der südöstlichen Flanke des Tungepiggan gelandet. Nachdem das Zelt steht und eingerichtet ist hole ich wie immer Wasser. Anschließend nehme ich die Kamera und gegen an der Höhenlinie entlang Richtung Gjende. Auf er anderen Talseite, weit oben, entdecke ich eine große Rentierherde. Ich habe einen Superblick zum Gjendesee und den Besseggengrad. Auf dem Rückweg sammele ich noch ein paar frische Rotkappen ein. Die Vorspeise ist gesichert. Ansonsten steht Pasta mal wieder auf dem Programm. Und als Dessert gibt es zudem Vanillepudding mit Blaubeeren. Was geht es mir gut.

Ich liege schon in meinem Schlafsack, als sich plötzlich neben meinem Zelt Rentiere bemerkbar machen. Ihnen scheint es nicht zu passen, dass ich für eine Nacht den Platz besetze. Als ich rausschaue, sind sie bereits auf der anderen Flussseite.

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Karte
Profil

Fondsbu

Lage: am Bygdin-See

Lat/Lon: 61°22'30" N, 8°17'50" E Öffne in Norgeskart.no Öffne in Opentopomap.org

Kategorie: Bewirtete Hütte (Betjent)

Anzahl Betten: 100

Betreiber: DNT - Den Norske Turistforening

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