Gutes Wetter ermöglicht uns die Besteigung des zweit höchsten Bergs von Mallorca, den Puig de Massanella. Wir beginnen unsere Wanderung direkt vor dem Kloster. Zuerst gilt es auf der Strasse zum Einstieg zu gelangen. Asphaltlaufen ist nicht so meine Sache, aber die zwei Kilometer gehen doch schneller vorbei als gefürchtet.
Nach der Tankstelle queren wir auf der Strassenbrücke den Torrent de Coma Freda. Nach der anschliessenden Linkskurve biegen wir auf einen Fahrweg ab und stossen wenig später wieder auf den Fluss. Es geht nun flussaufwärts in Richtung Finca Comfreda. Da diese Privatbesitzt ist und für die Besteigung des Puig de Massanella gequert werden muss, bedarf es der Erlaubnis des Besitzers. Dieser hat die Wanderer als Einnahmequelle entdeckt und lässt sich die Passage mit 4 Euro bezahlen.
Nach einer Viertelstunde erreichen wir das Wegezollhäusschen. Ein Tor versperrt den Weg und niemand ist da um zu kassieren. Für Fussgägnger gibt es eine Leiter und so setzten wir wenig später unsere Wanderung auf dem Gelände der Finca Comfreda fort. Als wir nahe der Finca kommen wird der Wanderweg vom Hauptweg weggeleitet. Durch den Wald ist es auch viel schöner als auf so einem Fahrweg zu laufen.
Nach einer weiteren halben Stunden haben wir unser erstes Etappenziel erreicht. Auf dem Bergsattel Coll de sa Linea legen wir eine kurze Rast ein. Eine Steinpiramide markiert unübersehbar die Abzweigung zum Gipfel. Noch etwas eben gehen und dann geht es steil bergan, 500 Höhenmeter sind es noch bis zum Gipfel. Mit jedem Höhenmeter wird die Aussicht besser.
Der nächste markante Punkt ist der Stein am Avenc des Cami. Hier gabelt sich der Weg. Beide Möglichkeiten führen zum Gipfel. Wir wählen für den Aufstieg den Weg über die sogenannte Schneeebene. Auf 1200 Meter Höhe wurde früher im Winter Schnee gesammelt, in Schneehäusern eingelagert und zum Kühlen im Sommer in die Täler gebracht. Kurz vorm Erreichen der Pla de Sa Neu sehen wir wieder Mönchsgeier über uns kreisen.
Schliesslich erreichen wir den Gipfel des Puig de Massanella. Wir machen unsere wohlverdiente Mittagspause und geniessen den Rundumblick. Wir haben freie Sicht auf den höchsten Gipfel Mallorcas den Puig Major, die andern Berge der Serra de Tramuntana und ins Landesinnere.
Für den Abstieg wählen wir nun die zweite Route über die Quelle Font de s'Avenc. Der Weg ist deutlich steiler und kurz vor der Quelle müssen wir ein Stück über die ausgewaschenen Kalkfelsen klettern. Aber das stellt bei dem guten Wetter kein wirkliches Problem da. Über bizarre Kalkfelsen geht es abwärts in den Eichenwald. Ab dem Stein am Avenc des Cami ist der Rückweg der selbe wie beim Aufstieg.
Am Abend gibt es Ziege nach mollorcinischer Art. Es schmeckt wieder gut und ist ein würdiger Abschluss für den Tag. Müde gehen wir kurz nach 22 Uhr zurück zum Kloster und stehen vor verschlossenen Toren. Zwar ist das Haupthaus noch offen, aber die Türen zum Hof sind bereits geschlossen. Mit einer kleinen Klettereinlage lässt sich das Problem zum Glück beheben. Wie gut, dass ich nicht zuviel vom Wein getrunken habe.
Repsol Escorca - Coll de sa Linea: 0:50h
Coll de sa Linea - Avenc des Cami: 0:30h
Avenc des Cami - Pla de Sa Neu: 0:30h
Pla de Sa Neu - Gipfel: 0:40h
Gipfel - Quelle Font de s'Avenc: 0:40h
Quelle Font de s'Avenc - Avenc des Cami: 0:25h
Avenc des Cami - Coll de sa Linea: 0:25h
Coll de sa Linea - Repsol Escorca: 0:40h
Repsol Escorca - Lluc: 0:25h