Nach einem ausgiebigen Frühstück verlassen wir bei strahlend blauen Himmel Port de Sóller. Wir verladen unser Gepäck in den Bus und fahren hinauf auf den Aussichtspunkt Mirador De Ses Barques hoch über der Stadt.
Hier oben ist der Ausgangspunkt einer bekannten Wanderung durch das Balitxtal. Entsprechend viel Betrieb ist auf dem kleinen Parkplatz. Ausser uns bereitet sich eine ganze Busladung auf die Wanderung vor. Wir geniessen erst einmal die Aussicht hinab auf Port de Sóller. Sóller liegt zwar direkt unter uns, ist jedoch nicht zu sehen. Die andere Gruppe ist immer noch damit beschäftigt die Rucksäcke zu packen und so sehen wir zu, dass wir vor ihnen los kommen.
Nach einem kurzen Anstieg erreichen wir einen Feldweg, der uns durch Olivenhaine führt. Teilweise sehr alte Bäume säumen den Weg während wir die verschiedenen Fincas queren.
Wir passieren das Haupthaus der Finca Bàlitx D'Amunt. Von nun an geht es bergab. 10 Minuten später erreichen wir die Quelle Font de Balitx. Ein auf Felssteinen gemauerter Tunnel führt in den Hang. Das Rinsal fliesst und ist kühl, einer erfrischende Abwechslung.
Das Haupthaus der Finca Bàlitx D'Enmig wird gerade renoviert. Direkt am Haus steht ein alter Olivenbaum, der beim richtigen Blickwinkel wie ein Stier aussieht. Für die nächste Viertel Stunde geht es weiter auf dem Feldweg durch Olivenhaine. Wir biegen auf einen schmalen Pfad ab, der uns auf direkten Weg zu unserem ersten Tagesziel führt. Wenig später ziehen Mönchsgeier hoch über uns ihre Kreise. Der alter Verbindungpfad ist in einem guten Zustand. Die Pflastersteine liegen noch vollständig an ihren Platz und so ist der steile Abstieg kein Problem.
Finca Balitx D'Avall
Ein farbiges Schild kündigt die erste grosse Pause an, an der Finca Balitx D'Avall gibt es frisch gepressten Orangensaft. In so einer trockenden Landschaft eine willkommende Abwechlsung und so geben sich die Wanderer die Klinke in die Hand.
Im 1656 erbauten Haupthaus ist es dunkel. Die Wände in der Eingangshalle sind mit allerlei alten Gerätschaften geschmückt. Der Hausherr steht hinter einem Tisch und offeriert seinen frisch gepressten Saft. Zwei Euro kostet das Glass. Ich wähle eine Mischung aus Zitrone und Orange.
Nach der vitaminreichen Erfrischung steht der Anstieg des Tages an. Rund 200 Höhenmeter geht es hinauf zum Coll de Biniamar. Erst folgen wir einem Fahrweg, anschliessend windet sich ein schmale Pfad durch die Orangen- und Olivenhaine des Fincageländes. Weiter oben stossen wir wieder auf einen breiten Fahrweg, der sich durch den Wald weiter nach oben windet. Nach einer halben Stunde ist es geschafft und der Pass erreicht. Von oben haben wir einen schönen Blick zurück.
Immer noch den Fahrweg folgend geht es auf der anderen Seite wieder bergab. Schliesslich biegen wir auf einen alten Schmugglerpfade ab, der uns unterhalb der schroffen Felswände der Muntanyes de Montcaire entlang führt. Zweihundert Meter unter uns ist dass in vielen blautönen schimmernde Mittelmeer. Kein Wunder dass dieser Abschnitt zu den schönsten Küstenwanderungen auf Mallorca zählt.
In Tuent haben wir das Ziel unser Wanderung erreicht und noch Zeit bis wir abgeholt werden. Es besteht die Möglichkeit am kleinen Kiesstrand zu Baden oder weiter oben im Ort auf der Terrasse des Restaurant Es Vergeret mit einem kühlen Bier oder einem Kaffee zu sitzen. Das Stück Torte stellt sich als Riesenstück heraus, welches so richtig satt macht. Zum Glück essen wir ja immer erst für mitteleuropäische Mägen spät am Abend.
Fahrt über eine Serpentinenstraße nach Lluc
Wir werden am Schiffsanleger von unserem Bus abgeholt. Unsere nächste Unterkunft ist das Kloster Lluc, welches auf der anderen Seite der Gebirgskette Tramuntana liegt. Über eine abenteuerliche Passstrasse queren wir das Gebirge.
Die Strasse wurde 1932 vom italienischen Strassenbauer Antonio Paretti geplant. In unendlichen Kurven windet sie sich sanft in atemberaubenen Kurven nach oben. Höhepunkt ist der sogenannte Krawattenknoten wo die Strasse in einer 270° Kurve einmal unter sich selber durchführt.
Kloster Lluc
Im Kloster beziehen wir unsere Zellen. Danach bleibt Zeit das Gelände zu erkunden. Ein kleiner botanischer Garten lädt ein. Es ist erstaunlich wieviel Weg auf so einem kleinen Gelände untergebracht werden kann. Die Kirche ist wegen einer CD-Aufnahme des Chores der Klosterschüler geschlossen. Die klaren Stimmen dringen durch die schwere Holztür durch und so sitzen wir vor der Tür in der Abendsonne und lauschen den Klängen.
Um 23 Uhr ist Torschluss, bis dahin müssen wir vom Abendessen zurück sein, welches wir in einem Restaurant vor dem Kloster zu uns nehmen.
Quelle Font de Balitx - Finca Balitx D'Avall: 0:40h
Finca Balitx D'Avall - Coll de Biniamar: 0:30h
Coll de Biniamar - Pausenplatz: 0:15h
Pausenplatz - Tuent: 1:15h