Rund um den Piz de la Lumbreida
Rund um den Piz de la Lumbreida

3. Tag: Motta del Caslasc · Strec de Vignun · Alp de Rog · Nufenen

Strec de Vignun

Zum Pass Strec de Vignun

Morgens erwartet mich ein wolkenfreier Himmel. Das ganze Tal liegt noch im Schatten und es ist damit recht kalt. Nach Westen kann ich die wolkenfreien Gipfel vom Piz de Mucia, I Rodond, Piz Pian Grand und bis zum Torrone Alto sehen. Das Zelt ist nass und der Schlafsack etwas klamm. Ich frühstücke gerade im Zelt, als ich wieder Schritte höre. Diesmal sehe ich einen älteren Mann, vermutlich ein Viehhirte, vom Pass kommen. So schnell wie er gekommen ist, ist er verschwunden. Ich esse fertig und packe das nasse Zelt ein. Das Wetter für morgen ist mit viel Regen angesagt, deshalb verzichte ich auf einen weiteren Wandertag und wandere nach Nufenen statt über den Aureapass nach Splügen. Um 9:15 Uhr ist mein Rucksack gepackt. Der Pass Strec de Vignun liegt bereits in der Sonne. Westlich von San Bernadino ziehen Wolken auf und umhüllen die Gipfel. Bei Culmagna gehe ich endlich in der Sonne und meine Hände werden warm.

Um 10:00 erreiche ich auf 2300m die Grenze zur Aureaalp. Auch hier steht ein Zelten-Verbotsschild und die übliche Warnung vor Mutterkühen. Ich passiere ein Feuchtgebiet. In den Tümpeln spiegelt sich der blaue Himmel. Die erste Wanderin kommt mir entgegen. Um 10:20 stehe ich am Pass Strec de Vignun. Gegenüber auf der anderen Talseite liegt der Aureapass. Das Tal ist steil und tief eingeschnitten und es ist kaum vorstellbar, dass dort ein Weg lang führt. Es weht ein kalter Wind und so mache ich nur ein paar Fotos und beginne mit dem Abstieg.

Abstieg zur Alp de Rog und weiter nach Nufenen

Über Wiesen schlängelt sich der Weg abwärts. Der Weg traversiert dabei am Hang entlang und führt zu einer neuen Alphütte oberhalb der Rotflue. Pastorizia Alpina steht auf dem Schild und ich vermute, dass der Viehhirte dort übermachtet hat. Schafe sind noch vereinzelt im Tal zu sehen, aber von Kühen ist keine Spur mehr. Die wurden also am Wochenende ins Tal getrieben. Von der Hütte aus geht es steiler nach unten. Ich verliere den Pfad auf der Wiese irgendwann, da ich nicht zwischen neuer und alter Wegmarkierung unterschieden habe. Es ist aber einfach zu gehen und es dauert nicht lange und ich entdecke einen weiß-rot-weißen Holzpflock. Von der Alp de Rog kommen zwei Wanderer hoch. Ich bin zum Glück fast unten, denn meine Knie mögen nicht mehr weiter abwärts gehen.

Um 12:15 Uhr erreiche ich die Brücke über den Aureabach westlich der Alp de Rog. Der Hund bellt kurz. Am frühen Nachmittag fahren noch einige Postbusse, nach Chur die nicht reserviert werden müssen und so gehe ich ohne große Pause weiter. Der Weg ist mir nun vom Samstag bekannt, aber auch in die andere Richtung ist er schön zu gehen. Der Weg durch den Wald ist von Viehherden, die in der Zwischenzeit dort langliefen, aufgewühlt. Am Punkt 1635 biege ich wieder ab. Auf der Wiese muss ich wieder durch die gehäxelte Viehscheiße gehen. Zumindest ist es nicht mehr geworden. Im Talweg mache ich kurz Rast an einer Bank. Ich ziehe ein sauberes T-Shirt für die Heimreise an und prüfe die Fahrplanauskunft. Der nächste Bus fährt um 14:43 Uhr. Ein Blick auf die Uhr, es ist 14:25 Uhr. Das muss doch zu schaffen sein. Es nieselt wieder. Regenjacke an, Rucksack auf und losgeht es. Rund einen Kilometer schätze ich, ist es bis zur Bushaltestelle. Ich schaffe es und kann sogar noch meine Sachen etwas umpacken. Allerdings kann ich diesmal den Rucksack mit in den Fahrgastraum nehmen.

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