Sarek Trekking - der einsame Westen
Von Kvikkjokk zum Pårtetjåkkå Observatorium, Luohttoláhko-Ebene und Alkavare Kapelle

Vorbereitung ist bei einer Sarekquerung die halbe Miete

Seit meinem ersten Besuch im Sarek stand der Westteil mit Pårte und dem Hochplateau Luohttolahko auf meiner Wunschliste. Anders als bei der Nordsüdquerung durchs Rapadalen, sind deutlich weniger Wanderer unterwegs und die Pfade weniger ausgetreten oder schlicht nicht vorhanden. Manche der Flüsse sind zudem schwierig zu queren.

Im Spätherbst wird die Planung konkreter. Kvikkjokk soll Start- und Endpunkt sein. Über den Kungsleden nach Pårek, hinauf zum Pårtetjåkkå Observatorium und über das Hochplateau Luohttoláhko nach Norden bis zur Alkavare Kapelle. Über den Präststigen zurück nach Kvikkjokk. Das wären rund 160 Kilometer in 16 Tagen und mit Ruhe- oder Schlechtwettertagen sollte das hinkommen. Zudem gibt es genug Alternativen um die Wanderung kürzen oder verlängern zu können. Statt dem Präststigen zurück nach Kvikkjokk wäre auch ein Ausweichen auf den Padjelantaleden möglich.

Mit der Erfahrung vom Lulep Vássjájågåsj, bei dessen Querungsversuch ich statt 100 Höhenmeter aufwärts ganz hinab ins Tal gestiegen war, durchforsche ich Reiseberichte, Foren und Wanderführer nach den besten Furtstellen oder Alternativrouten. Für die Routenplanung im wegelosen Gelände nutze ich Google-Earth mit Satellitenbild und Höhenprofil. Am Ende habe ich ein Netz von gpx-Tracks, die ich auf das GPS lade. Nachdem ich auf der Hardangervidda auf einem Schneefeld plötzlich im Nebel stand, weiß ich die Möglichkeit zu schätzen.

Im Frühjahr dörre ich mit Vorfreude die ersten Zutaten für meine Trekkingverpflegung. Wie immer kommen ein, zwei neue Gerichte mit. Ausserdem setze ich diesmal für den Tag, neben Knäckebrot, Kalles Kavier und vielen Nüssen, auf warme Mittagsmalzeiten und versuche den Gasverbrauch trotzdem konstant zu halten.

Anfang Mai dann ein herber Rückschlag. Auf einem einfachen Waldweg falle ich aufs Knie und muss mit einer Einblutung im Schleimbeutel wochenlang möglichst ruhen. Statt fit zu werden für die Tour verkümmern die Muskeln. Da es einfach nur Zeit braucht, beschließe ich die Tour trotzdem zu machen, aber es gemütlicher anzugehen und notfalls die Strecke zu kürzen.

Ende Mai will ich den Flug und meine Zugfahrt für Mitte der letzten August-Woche buchen. Es ist die Zeit in der endlich der Nachtzug für die Rückfahrt buchbar ist. Es erwartet mich eine böse Überraschung. Der Nachtzug fährt wegen Streckenbauarbeiten nicht, bzw ist er mit dem Vermerk "Track maintenance is planned" noch nicht buchbar. Ich liege mit meiner Rückfahrt schon nicht mehr in den Sommerferien, was zu weniger Verbindungen führt, aber gar kein buchbarer Zug ist schon gewöhnungbedürftig. Und bis sie ihre Planung abgeschlossen haben will ich nicht warten, da ich dann wohl keinen bezahlbaren Flug nach Stockholm mehr bekomme.

Erst zum Wochenende ist die Rückfahrt möglich. Bis ich meinen verlängerten Urlaub mit den Arbeitskollegen abgesprochen habe, ist die Hinfahrt ausgebucht. Mit der drei Stunden später fahrenden Alternative komme ich erst am Abend in Kvikkjokk an und nicht schon Mittags. Bis zum Sonnenuntergang würden mir aber rund vier Stunden bleiben.

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