Nordkalottruta
Auf der Nordkalottruta von Kilpisjärvi nach Abisko

14. Tag: Livatnet (Teil des Altevatnet) · Koievasselva · Altevatn · Altevasshytta · Staudamm · Salvvasvággi · Doaresjohka · Láirevákkejohka

Salvvasvággi

Morgens um 7 Uhr ist es trocken und das Blau des Himmels durch nur durch einen dünnen Wolkenschleier verdeckt. Die umliegenden Berge sind wolkenfrei und ich kann über den Altevatnet Richtung Staumauer blicken und den Einstieg ins Salvvasvággi sehen. Es verspricht ein guter Tag zu werden. Ich habe einige Kilometer vor mir, denn ich will bis in oberes Salvvasvággi kommen und am Láirevákkejohka zelten. Voller Tatendrang frühstücke ich und packe ein. Um 8 Uhr bin ich fertig und muss mich entscheiden, ob ich nun wieder zum Weg aufsteige oder am Strand des Livatnet weiter wandere.

Da der Strand unterhalb der Sumpfflächen sehr matschig war, beschließe ich wieder auf den Weg aufzusteigen. Irgendwo zwischen Ufer und Steilwand des Luotnavárri muss der Trampelpfad liegen. Ich steige auf und stoße nach rund 80 Metern auf den Pfad. Dieser führt als bald wieder hinab in Ufernähe. Bretterstege erleichtern das Queren von Sumpfflächen. Dann ist das Ende des Birkenwaldes erreicht. Von nun geht es wieder über Heideflächen. Ich passiere eine Feuerstelle mit Bank. Wäre ich nicht zum Seeufer heruntergegangen, wäre ich gestern wohl hier gelandet.

Das nächste Ziel ist die Brücke über den Koievasselva. Hinter mir verdüstert der Himmel sich schon wieder. An der Mündung des Koievasselva (Luotnaeatnu) wird der niedrige Wasserstand im sichtbar. Felsen, die sonst unter Wasser liegen dürften sind nun trocken gefallen. Kurz vor der Brücke passiere ich eine Wetterstation von Statkraft. Durch ein Birkenwäldchen geht es hinab zum Fluss, wo eine Holzbrücke über eine Engstelle ans andere Ufer führt.

Vor mir liegt eine Ebene mit Heide- und Sumpfflächen. Ein zweispuriger Fahrweg führt mich in Richtung der großen Ferienhaus-Siedlung zwischen Vasskardelva und Staudamm. Das rote T führt mich auch hier zielsicher durch das Wegenetz zur Fußgängerbrücke über den Vasskardelva. Statt direkt durch die Siedlung führt die Nordkalottruta in einem großen Bogen um die Häuser. Kaum habe ich aber die Bogenbrücke gequert, wird es wieder Zeit für die Regenkleidung. Der Weg folgt einem Nebenfluss des Vasskardelva hinauf zum Punkt 555. Führt von dort in einem Bogen wieder Richtung Häuser.

Gegen 11 Uhr erreiche ich wieder die ersten Häuser von Altevatn. Ich quere einen Fluss und nutze die Gelegenheit meinen Wasservorrat aufzufüllen. Auf der anderen Seite stehe ich nach wenigen Metern vor der Altevasshytta. Diese ist anders als die anderen DNT-Hütten mit einem Zahlencode verschlossen. Da niemand da ist, bleibt mir nichts anderes übrig, als mich unter das kleine Vordach zu setzen. Richtung Staudamm sieht es sehr nach Regen und hinter mir wird es schon wieder heller. Ich beschließe den Regenschutz zu nutzen schon jetzt meine Asia-Nudeln zu kochen und auf besseres Wetter zu hoffen.

Nach einer Stunde abwarten und Tee trinken hört der Regen auf. Zwei Wanderer kommen vorbei und sind Richtung Gaskashytta unterwegs. Ich setzte den Rucksack auf und wandere weiter. Der Weg führt mich auf einen großen Parkplatz und dann auf der Zufahrt entlang zur Hauptstraße. Ein Wegweiser zeigt auf die andere Seite in einen Fahrweg hinein, der mich zur Staumauer bringt. Hinter der Schranke zeigt ein rotes T an, dass es für mich nun auf der Staumauer weiter geht. Auf der anderen Seite weiß ich erst einmal nicht weiter. Nach links oder nach rechts auf dem Fahrweg entlang? Die Karte ist im Deckelfach vom Rucksack und nachdem dem ich keine Wegmarkierung sehe, muss ich ihn absetzen, um nachzusehen. Beim Aufsetzten reißt meine Regenhose. Scheint nicht mein Tag zu sein. Es geht nun nach rechts auf einen großen Platz, der auch über den Fahrweg, welcher unterhalb der Staumauer verläuft, erreicht werden kann. Eine Fußgängerbrücke führt mich sicher über den trockenen Seeüberlauf. Anschließen geht es nach rechts den Fahrweg Richtung Salvvasvággi weiter.

Der Anstieg zieht sich. Zumindest die Wolken heben sich langsam wieder und als ich den Salvvasjohka erreiche sieht es schon wieder deutlich besser aus. Dafür zieht ein kräftiger Wind durch das Tal. Auch wenn der Fahrweg nur bis zur Wehranlage am Salvvasjohka in meiner Karte eingezeichnet ist, er führt weit hoch ins Salvvasvággi. Der Weg ist sandig und große Kieselsteine machen ihn nicht immer gut begehbar. Zum Glück zweigt der Wanderweg ab und zu ab und verläuft auf einem einfacher zu gehenden Trampelpfad. Ich passiere auf so einem Pfad eine weitere Wehranlage während mir auf dem tiefer liegenden Fahrweg zwei dick vermummte Wanderer entgegenkommen. Am Doaresjohka wird gerade eine Brücke gebaut. Die Fundamente sind bereits gegossen und mitsamt der Verschalung in Folie wetterfest eingepackt. Ich komme zu einem weiteren Anstieg und folge dem Trampelpfad am Hang entlang. Diesmal ist es falsch und ich lande an der steilen Flanke. Zumindest wird mein Umweg mit Blaubeeren belohnt.

Der Salvvasjohka fließt hier in einer Klamm und die anderen Uferseite ist geprägt von steilen Moränen. Schließlich ist das obere Ende erreicht und der Fahrweg führt auf eine Wiesenfläche. Hier wurden neue Bretterwege gebaut. Noch immer ziehen Wolken tief durch das Tal, aber richtiger Regen bleibt weiterhin aus. Ich passiere weitere Holzstapel und Baumaterial. Kurz von 16 Uhr kommt die Mündung des Láirevákkejohka in Sicht. Es weht kräftig und die Wolken hängen tief. Ich schaue nach einem Zeltplatz auf einer der Erhöhungen, aber dort wo es Windschutz gibt, kann ich nicht zelten. Als ich auf die Furt zugehe, sehe ich einen Wanderer, der etwas sucht und dann auf meiner Seite ist. Wir passieren uns mit einem kurzen Gruß und verschwinden wieder im Wolkennebel.

Die Furt des Salvvasjohka an der Mündung des Láirevákkejohka ist erreicht. Ich suche etwas nach einer Stelle, um in Schuhen auf die andere Seite zu kommen. Aber nachdem ich nicht gleich etwas finde wechsel ich in die Watschuhe und bin schnell am anderen Ufer. Hier gibt es Heideflächen und auch der Wind lässt sich aushalten. Ich rechne nicht mehr mit vielen Wanderern und baue das Zelt unweit des Weges auf.

Zum Abendessen wähle ich Spaghetti mit Pilzen in Sahnesoße und bekomme sie so gerade noch mit dem letzten Gas der 450g-Kartusche gegart. Der Wetterbericht sieht für morgen besser aus. Noch aber schaue ich draußen in den Wolkennebel.

Karte
Profil

Altevasshytta DNT

AltevasshyttaAltevasshytta

Lage: Nordkalottruta, Altevatn am Altevatnet

Lat/Lon: 68°39'47" N, 18°53'26" E Öffne in Norgeskart.no Öffne in Opentopomap.org

Kategorie: Unbewirtete Hütte (Ubetjent), verschlossen mit Code (erhältlich bei Reservierung) und DNT-Schlüssel

Anzahl Betten: 17

Betreiber: DNT Troms Turlag, DNT - Den Norske Turistforening

Link: DNT Altevasshytta

10.2024

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