Nordkalottruta
Auf der Nordkalottruta von Kilpisjärvi nach Abisko

10. Tag: Furt am Skáktárjohka · Jierttášalbmi · Am Unna Jierttáš

Über den Pass Jierttášalbmi

Es hat die Nacht am Skáktárjohka kräftig gestürmt und auch am Morgen rüttelt der Wind an meinem Zelt. Draußen ziehen Wolken vorbei. Das Wetter ist so schlecht wie angekündigt. Als ich überlege aufzustehen, fängt es an zu regnen und ich schlafe noch einmal ein. Gegen 8 Uhr sieht das Wetter besser aus. Das Zelt auf der anderen Seite des Skáktárjohka ist bereits verschwunden. Im Vorzelt lauern Heerscharen von Mücken auf mich. Als ich um 10 Uhr los wander, kommen zwei Wanderer mit viel Elan der Hang hinunter. Ein Hej, das war es wie so häufig.

Rund 300 Höhenmeter sind es bis zum Himmel (albmi), der Passhöhe Jierttášalbmi. Diese liegt zwischen den beiden Bergen Jerta und Unna Jierttá. Ich quäle mich den steilen Hang hoch. Der Weg führt an einem Bach entlang. Zum Glücjk wird es weiter oben flacher. Auch hier wäre Zelten möglich gewesen, dann wird es felsiger. Hinter mir ziehen weiterhin dunkle Wolken durch das Skaktardalen, aber bei mir bleibt es trocken.

Dann bin ich oben und der Blick öffnet sich über grüne Wiesenhänge Richtung Julosvággi und Julosvárri. Mit Erreichen der Passhöhe ist der Anstieg leider noch nicht getan. Es geht nun an der Ostflanke des Unna Jierttáš entlang. Einw Frau mit Hund und großen Rucksack kommt mir entgegen. Als ich zurückschaue, sehe ich, dass inzwischen hinter mir dunkle Wolken über den Pass ziehen.

Südlich des Unna Jierttáš erreicht mir der Regen. Ich ziehe die Regenkleidung an und wandere weiter über den hier recht felsigen Weg. An zelten ist hier nicht zu denken. Das Julosvággi verbirgt sich inzwischen auch hinter Wolkenschwaden. Ich passiere den unter mir liegenden See P833. Weiter kann ich nicht mehr sehen. Während die Sicht weiter abnimmt, nimmt der Wind zu. Ich überlege, ob ich bis zur Dividalshytta absteigen soll. Der Weg führt über ein kleines Plateau, über den ein Bach fließt. Plötzlich springt mir ein kleiner ebener Platz hinter einer Bodenwelle ins Auge. Reicht das als Windschutz? Mir peitscht der Regen ins Gesicht, aber in Bodennähe scheint es zu gehen. Es ist 14:30 und ich baue das Zelt auf. Windböen mit mehr als 40 km/h oder Windstärke 6 verspricht der Wetterbericht. Inzwischen regnet es kräftig und ich bin froh im trockenen zu sitzen. Asia-Nudeln gibt es heute also im Zelt.

Als ich um 19 Uhr Wasser hole, spüre ich, wie sehr es stürmt und wie viel diese Bodenwelle abhält. Als ich vom Bach zurückgehe tauchen zwei Wanderer in Nebel auf und kämpfen sich bergan. Sie verschwinden genauso schnell wieder wie mein Zelt. Das steht 100 Meter entfernt und ist total verschwunden. Zum Glück weiß ich die Richtung und vom Weg ist es auch noch zu sehen. Nur 6 Kilometer habe ich heute zurückgelegt. Dafür verspricht das Garmin besseres Wetter für Morgen. Soll ich dem Wetterbericht vertrauen? Passend zum stürmischen Wetter und kühlen Temperaturen gibt es Bohneneintropf. Die Hoffnung, dass der starke Wind am Abend etwas abflaut erfüllt sich nicht. Und so lasse ich mich vom Sturm in den Schlaf rütteln.

Karte
Profil
Seite zurück
nach oben
Seite  vor