Zum Balestjärnen und weiter zum Utsiktsplats
Nach einem langen Tag gestern steht heute ein Tag im Balesuddens Naturreservat auf meinem Plan. Dazu will ich am Nachmittag zur Raststuga, Balesudden in Bodviken weiter gehen. Da sind jedoch nur 1,7 Kilometer. Nach einem gemütlichen Frühstück packe ich meine Sachen zum grossen Teil ein und deponiere den Rucksack im Zelt. Nur mit kleinen Tagesgepäck will ich zum See Balestjärnen aufsteigen und von dort weiter bis zum Aussichtspunkt auf dem Balesudden gehen.
Der Aufstieg zum Balestjärnen ist vom Rastplatz nur ein Katzensprung. Von der Feuerstelle führt ein ausgetretender Pfad steil den Hang hinauf. Nach 10 Minuten erreiche ich den Ausfluß des kristallklaren Sees. Der Bach, ist auf der Naturkartan weiter unten auch als Quelle für Kochenwasser in der Naturkartan eingezeichnet. Beim Anblick des weißen Schaums bin ich froh mein Trinkwasser gestern am Bach oberhalb von Täcksviken abgefüllt zu haben.
Der Balestjärnen weist einen hohen PH-Wert aus, verursacht durch eine Muschelkiesbank am Seegrund, welche Kalk absondert. Im damit nährstoffarmen und damit kristallklaren Wasser lässt es sich recht tief schauen. So lassen sich entlang des Ufers die alten abgestorbenen Baumstämme bewundern. Ein schmaler Pfad führt am Nordufer entlang auf die andere Seeseite. Von hier erfolgt der Aufstieg auf den Balesudden. Blaue Punkte weisen den Weg durch den Wald und über rote nordgraue Granitplatten. Auch hier oben stosse ich auf Elchdung. Im Zickzack und ständigen auf und ab führt der Weg Richtung höchsten Punkt an der Südspitze der Hablbinsel. Weiter oben stehen viele abgestorbene Bäume. Im Sommer 2008 brach ein Brand am Rande von Balesudden aus und zerstörte viele der Bäume. Die silbernen Baumskelette dominieren hier, auch wenn dazwischen schon wieder viele junge grüne Bäume wachsen.
Oben auf dem felsigen Bergrücken weht ein kalter Wind, so dass es trotz Sonnenschein recht kühl ist. Nach 2½ Kilometer stehe ich am höchsten Punkt direkt oberhalb einer 110 Meter hohen Steilwand. Diese rote markante Felsen markiert die Einfahrt in die Bucht Bäckfjärden und dient somit als natürliches Seezeichen. Ich geniesse die Aussicht. Ich habe eine fantastische Sicht. Köpmanholmen und die qualmenden Fabrikschornsteine von Örnsköldvik sind hinter der Bucht Bäckfjärden auszumachen. Dazu die Inseln Järvön, Trysunda und Älgön. Sogar den Slåttdalsberget mit der Slåttdalsskrevan kann ich hinter der Insel Älgön und und der Landzungel Hummelvik ausmachen. Ich kann mich einfach nicht sattsehen und suche mir ein windstilles Plätzchen. Schliesslich steige ich wieder zur Bucht Sör-Balesviken ab. Meine Nachbarn haben inzwischen ihr Zelt abgebaut und sind verschwunden.
Zu den Höhlen an den Täcksklippen
Es ist erst 12 Uhr. Am Vortag hatt ich unterhalb des Täcksklippen ein Schild mit der Aufschrift Grottor gesehen. Das hatte meine Neugierde geweckt, aber da es schon recht spät und ich müde gewesen war, hatte ich den Abstecher links liegen gelassen. Ich wandere ca 600 Meter auf dem Pfad Richtung Hålviken und erreiche auf 125 Meter Höhe das kleine unscheinbare Holzschild. Ein paar Meter abseits de Höga Kustenledens treffe ich in der Felsewand auf die kleine Grotte. Das Meer hat an dieser Felswand ganze Arbeit geleistet und einen nach oben offenen Gang in den Fels gewaschen. Der Eingang wird etwas durch einen Baum versperrt. Auf der Suche nach Informationen zu dieser Grotte stosse ich zu Hause auf die Gollums grotta. Eine 30 Meter lange Felsenspalte, die sich an der Westseite der Bucht Sör-Balesviken im Wald verbirgt.
Weiter nach Bodviken
Zurück am Zelt esse ich zu Mittag, packe ein und mache mich gegen 14 Uhr auf den Weg nach Bodviken. Dazu führt der Wanderweg über den Sattel zwischen Tacksberget und Balesberget zur Bucht Mellan-Balesviken. Eine grössere Gruppe kommt mir entgegen, die es zum See Balestjärnen zieht. In der geschützten Bucht Mellan-Balesviken gibt es einen schmalen Sandstrand mit einem Picknickttisch. Zur nächsten Bucht führt der Weg noch einmal rund 40 Meter hoch durch den Wald. Beim Aufstieg passiere ich eine Wasserstelle und fülle mein Wasser auf. An der Bucht Bodviken liegt die Raststuga Balesudden. Als ich ankomme ist noch keiner da und ich schaue mir die Holzhütte an. Sie macht einen sauberen Eindruck, hat 8 Betten, Ofen und ein Tisch mit Stühlen. Ein Holzschuppen mit Feuerholz, Trockentoiletten und Picknicktische runden die Anlage ab. Auf der Lichtung stehen einzelne Birken und es ist etwas unrund, aber nach einigen hin und her, habe ich einen ebenen Plazu für das Zelt gefunden.
Es ist der Samstag vom langen Pfingstwochenende und ich rechne mit weiteren Gästen. Diese trudeln im Laufe des Nachmittags vom Norden her ein. Zuerst ein schwedisches Paar, welches seinen Hochzeitstag feiert. Sie finden einen Zeltplatz am Wasser und sind nicht so happy, als ein zweites schwedisches Paar mit Hund sein Zelt in der Nähe aufbaut. Zwei Franzosen ziehen in die Hütte ein und zwei Deutsche bauen ihr Zelt hinter der Hütte auf. Alle vier kommen von den Lofoten, wo noch zuviel Schnee liegt und wollen nun stattdessen den Höga Kustenleden wandern. Wir alle sitzen am Abend zusammen in der Hütte. Unter Wanderern gibt es immer etwas zu quatschen. Was kochen die anderen, welche Ausrüstung ist gut und wohin könnte man auch mal fahren sind nur einige der Themen. Das Paar mit Hund beeindruckt uns sehr mit ihren Trekkingmahlzeiten, bis sich herausstellt, dass sie kommerzielle Mahlzeiten einfach in Ziplocks abgepackt haben. Recht spät verschwinden wir in unsere Betten.