Gewitter sind für den Nachmittag angesagt und deshalb wurde das Frühstück nach zähen Verhandlungen auf 3:30 angesetzt. Kurz nach drei stehen wir also auf, packen unsere Sachen ein und versuchen das Frühstück mit einem noch schlafenden Magen zu verarbeiten. Wenn ich nur etwas Hunger hätte.
Anschliessend reihen wir uns in den Strom der Berggänger ein und verlassen die Bertolhütte im Lichte der Stirnlampe über die östliche Eisenleiter. Unten angekommen müssen die Steigeisen noch im Steilhang angebracht werden. Es dauert etwas bis wir alle soweit sind, so dass wir uns schliesslich um halb fünf auf den Weg nach Zermatt machen. Noch immer ist es dunkel. Vor uns gehen schon ein paar Seilschaften wie an einer Perlenkette aufgereiht im spärlichen Licht der Taschenlampen.
Vorbei am Dents de Bertol gehen wir auf dem Galcier du Mont Mine nach Südosten. Am Anfang ist es recht flach, aber die Steigung nimmt mit jedem Meter dem wir uns dem Tête Blanche nähern zu. Es ist recht warm und der Schnee damit nicht so fest wie erhofft.
Schliesslich gerät der Aufstieg ins stocken die Gruppe vor uns wälzt sich hangaufwärts. Bei jeden Schritt sacken einige tief ein. Wir setzten zum überholen an und kommen nun besser voran. Zwar brechen auch wir ein, aber unsere Rucksäcke sind wohl nicht so schwer.
Wir erreichen den Col de la Tête Blanche und müssen uns nun entscheiden ob wir noch den Gipfel des Tête Blanche mitnehmen oder direkt absteigen. Die Wolken hängen tief und so verzichten wir auf die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel. Es geht nun nur noch bergab. In einem grossen Bogen biegen wir auf den spaltenreichen Stockjigletscher ab. Auch wenn noch viel Schnee liegt, sind die riesigen Spalten beeindruckend.
Wir nähern uns auf der rechten Gletscherseite dem Stockji. Es sind die letzten Meter mit Steigeisen. Als wir den felsigen Grund erreichen ist Gelegenheit etwas zu Essen und Trinken und wir können uns von Steigeisen und Garmaschen befreien.
Es geht nun ein paar Meter hoch und dann auch der anderen Seite wieder herunter. Und wie. Es beginnt gleich mit einem Stück wo die Hände sehr hilfreich sind. Der Pfad bleibt unwegsam. Unter uns die Geltscherzunge des Zmuttgletschers. Rund 400 Höhenmeter sind auf kurzen Stück zu überwinden. Wir machen eine kurze Rast bevor wir wenig später abseilen müssen. Anschliessend kann auch der Klettergurt im Rucksack verstaut werden.
Der Pfad führt nun auf einer Gletschermoräne entlang. Von links mündet die Gletscherzunge des Schöbielgletschers ein. Nun geht es auf groben Geröll weiter. Am Anfang können wir noch einen Route folgen, dann verlieren wir aber die Steinmännchen und bewegen uns so in Richtung der Geltschermoräne unterhalb der Schönbielhütte. Diese ist nicht zu verachten. Eine Steilwand mit losen Geröll trennt uns vom Bergwanderweg. Wir suchen den Einstieg und beginnen schliesslich an einer ideal erscheinen Stellen den Aufstieg. Wir sind ale froh als wir die Grasnarbe erreichen und mit ihr den Pfad, der uns bequem bis nach oben geleitet.
Wir entschliessen uns auf den Aufstieg zur Schönbielhütte zu verzichten und nach einer kurzen Pause an Ort und Stelle unseren Weg nach Zermatt fortzusetzen. Noch immer droht das Gewitter und mit müden Beinen verzichten wir gerne auf unnötige Aufstiege.
Ein bequemer Bergwanderweg führt auf der Gletschermoräne entlang. Von links kommt der trockende Zmuttbach. Nun wandernw ir auf einem Fahrweg, der uns hinunter zum Elektrizitätswerk führt. Schliesslich erreichen wir die Stafelalp. Zeit um einzukehren. Ich war bereits bei der » Wanderung um Zermatt hier und wähle wieder den Salat mit Lammkotelett. Wir lassen es uns auf der Terrasse gut gehen. Aber bis zur Seilbahn in Furi sind es noch vier Kilometer und so müssen wir weiter.
Auf der anderen Seite von Zermatt scheint es schwer zu regnen und auch bei uns fängt es an zu tröpfeln. Nachdem wir alle unsere Regenausrüstung gezeigt haben hört es auch schon wieder auf. Richtig los geht es dann als wir in der Seilbahn sitzen und nach Zermatt schweben. Das schlimmmste ist bereits wieder vorbei als wir zu unserer Unterkunft ins Zentrum des Ortes gehen.
Zum Abendessen gehen wir in die örtliche Gaststätte La Taverne, die gutes und reichliches Essen zu einem vernünftigen Preis bietet. In Zermatt ist das gar nicht so einfach zu finden, aber der Tipp unserer Unterkunft erweist sich als Volltreffer.
Am nächsten Tag fährt der Grossteil der Gruppe mit dem Taxi zurück zum Ausgangspunkt in La Tour. Ich verzichte auf den letzten Teil der Reise und mache mich direkt von Zermatt aus auf die Heimreise.